Der Bundesgerichtshof verhandelt den Fall, bei dem in Berlin zwei notorische Raser einen Mann getötet haben. Die beiden hatten sich auf dem Kurfürstendamm ein Wettrennen geliefert. Das Berliner Landgericht hatte lebenslange Freiheitsstrafen verhängt. Der BGH will sein Urteil am 1. März fällen. Im Interview mit der radioWelt begrüßte der Sprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins, harte Urteile gegen Raser:
"Wir finden dieses Signal sehr wichtig, allerdings ob es dann bei den Betroffenen tiefer ins Gedächtnis eingedrungen ist, wage ich aktuell noch zu bezweifeln." Marcus da Gloria Martins
Keine Raserszene in München
In München und Umgebung gebe es allerdings keine Raserszene, die sich regelmäßig zu Rennen verabrede. Es gebe aber sogenannte "Profilierungsfahrer", die mit PS-starken und hoch getunten Autos, die "…die Leopoldstraße mit 70 im dritten Gang hoch fahren, was entsprechend laut ist." In München gibt es zwölf Straßen, auf denen sich diese Szene tummelt, sagt Polizeisprecher da Gloria Martins.
"Wir kennen unsere Pappenheimer." Marcus da Gloria Martins
Meist sind es Männer zwischen 20 und 30 Jahren, die PS-starke deutsche Automarken bevorzugen. Sie treffen sich an bestimmten Straßen, an der Polizei bekannten Tankstellen, um ihre Fahrzeuge zu präsentieren. Eine gezielte Polizeipräsenz an diesen Orten trage sicher dazu bei, dass weniger Rennen stattfinden.