Karstadt im Franken-Center im Nürnberger Stadtteil Langwasser von außen (Archivfoto)
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Öffnet im Nürnberger Stadtteil Langwasser ein neues Kaufhaus? (Archivfoto)

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Nürnberg und Coburg: Noch Galeria-Kaufhof, bald Aachener?

Die Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof in Nürnberg-Langwasser sowie in Coburg sollen geschlossen werden, das steht fest. Inzwischen scheint auch klarer zu sein, was mit den beiden Gebäuden passiert. Erste Verträge seien schon unterschrieben.

Für die Kaufhof-Immobilien in der Coburger Innenstadt zeichnet sich nach dem angekündigten Rückzug von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) eine Nachnutzung ab. Zunächst hatte die Stadt Coburg am Dienstag mitgeteilt, dass man sich über eine anbahnende Anmietung durch ein Unternehmen freue, das am Standort wohl ein Kaufhaus betreiben wolle. Einen Tag später äußerte sich die Aachener Modegruppe mit Sitz in Dortmund als potenzieller Interessent an. Das Ziel: die Fortführung der von Schließung bedrohten Galeria-Kaufhof-Filialen, darunter auch in Nürnberg-Langwasser.

Modekette: Mietverträge für Immobilien sind bereits unterschrieben

Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen die Vorbereitungen für die Übernahme und Fortführung von zunächst vier bisherigen Galeria-Kaufhof-Standorten getroffen. In Bayern gehe es dabei um die Galeria-Häuser in Coburg und Nürnberg-Langwasser, teilte Geschäftsführer Friedrich Göbel am Mittwoch mit. Außerdem wolle sich die Modekette in Cottbus und an der Frankfurter Zeil ansiedeln.

Die Mietverträge für die vier Immobilien seien bereits unterschrieben, erklärte Göbel. Die Verträge würden rechtswirksam, sobald der bisherige Mieter gekündigt habe. Für eine Reihe weiterer Galeria-Standorte gebe es "weit fortgeschrittene Verhandlungen" über Mietverträge, teilte Göbel weiter mit. Diese würden in weiteren Anmietungen münden.

Aachener Modegruppe will GKK-Mitarbeiter übernehmen

Aachener gehe davon aus, dass bis zum Februar 2024 zwischen zehn und 25 bisherige Galeria-Standorte angemietet werden und fortgeführt werden können. Auf den Flächen sollen den Angaben zufolge sogenannte Aachener Department Stores entstehen. Das Konzept hierfür will Göbel Anfang April bekanntgeben. Alle bisherigen Galeria-Beschäftigten würden übernommen, wenn sie das wünschten.

Aachener betreibt bislang sieben Filialen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Göbel war vorher Chef der Modekette Sinn.

Ziel von Verdi Mittelfranken: Filiale soll als Galeria fortbestehen

Auf Seiten der Gewerkschaft stößt das Interesse der Aachener Modegruppe an der von der Schließung bedrohten Galeria-Filiale in Nürnberg-Langwasser auf verhaltene Reaktionen. Auf Anfrage des BR sagte Jaana Hampel, Gewerkschaftssekretärin von Verdi Mittelfranken, das Ziel sei, die Filiale in Langwasser als Galeria zu erhalten. Mit einer möglichen Übernahme durch ein anderes Unternehmen wolle man sich derzeit noch gar nicht auseinandersetzen. Zu den Plänen von Aachener lägen ihr noch keine Details vor.

Der Galeria-Standort Nürnberg-Langwasser soll als Galeria-Filiale erhalten bleiben. Das sieht auch Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) als das Ziel für den von Schließung bedrohten Standort. Auf Anfrage des BR sagte der Nürnberger Wirtschaftsreferent, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen sei. Nürnberg kämpfe weiter für den Erhalt der Arbeitsplätze.

In Nürnberg sind erneut Proteste gegen Schließung geplant

Galeria hatte zuletzt angekündigt, deutschlandweit 47 der noch 129 Warenhäuser zu schließen. Auch tausende Arbeitsplätze sollen im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens gestrichen werden. Die Beschäftigten protestieren mit Unterstützung der Gewerkschaft Verdi gegen die Schließungen. Für Donnerstag und Freitag sind Protestaktionen der Mitarbeitenden gegen die drohende Schließung der Galeria-Filiale in Nürnberg-Langwasser (Donnerstag) und der Galeria-Kaufhof-Filiale in Nürnberg-Königsstraße (Freitag) geplant.

Mit Informationen von dpa

Coburgs zweiter Bürgermeister Hans-Herbert Hartan (CSU) im Gespräch mit Charly Hilpert.
Bildrechte: BR

Interview: Hoffnung für zwei weitere Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen

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