Die Gewerkschaft rechnet mit etwa 6.000 bis 7.000 Streikenden, die sich am Mittowch (11.04.18) um 11.00 Uhr zur zentralen Kundgebung auf dem Nürnberger Kornmarkt einfinden werden. Schon ab 8.30 Uhr werden sich die Demonstrationszüge von unterschiedlichen Treffpunkten in Nürnberg auf den Weg in die Innenstadt machen.
Verkehrsbehinderungen in Nürnberg
Wegen der zahlreichen Aktionen empfiehlt die Polizei, den Kornmarkt und die Straßen, die die Streikenden entlangmarschieren werden, weiträumig zu umfahren. Wenn möglich, sollten die Bürger außerdem auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Aber auch die werden von den Auswirkungen des Streiks nicht verschont bleiben: Die Nürnberger VAG rechnet mit Behinderungen der Straßenbahnlinien 4, 5, 6 und 8 sowie diverser Buslinien.
Streikende aus anderen Bezirken kommen auch
Die Streikenden kommen aus vielen unterschiedlichen Bereichen des Öffentlichen Dienstes. Die Mitarbeiter mittelfränkischer Stadtwerke, des Energieversorgers N-Ergie und des Abfallwirtschaftsbetriebs werden sich zunächst am Heizkraftwerk der N-Ergie in der Sandreuthstraße einfinden. An der U-Bahn-Haltestelle Maximilianstraße machen sich Beschäftigte der Stadt Fürth, des Stadtentwässerungsbetriebs Nürnberg und der Lebenshilfe auf den Weg zum Kornmarkt.
Am Richard-Wagnerplatz gehen die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen auf die Straße. Am Prinzregentenufer ist der Treffpunkt für die städtischen Bediensteten aus Erlangen, der Wasser- und Schifffahrtsamts Nürnberg und der Streikenden aus anderen Verdi-Bezirken. Sie kommen unter anderem aus der Oberpfalz, aus Niederbayern und aus dem Verdi-Bezirk Ingolstadt.
Kliniken und Kitas bestreikt
Am Nordklinikum Nürnberg treffen sich Beschäftigte aus den Kliniken in Nürnberg, Fürth, Ansbach und der Erlanger "Klinik am Europakanal". Am Nürnberger Hauptmarkt treffen sich Mitarbeiter der städtischen Verwaltung, zum Beispiel aus dem Einwohneramt, der Straßenreinigung, der Bürgerämter und der Kindertagesstätten.
Besonders letztere sind stark von den Streiks betroffen: 130 der 140 Kitas im Stadtgebiet machen für den Streik dicht, teilte Verdi mit. Auch andere Einrichtungen des Jugendamts wie etwa das BAföG-Amt und die Jugendhilfe bleiben morgen geschlossen.
Für Kinder, deren Eltern keine andere Betreuung organisieren können, wird ein Notdienst eingerichtet. Welche Kita bestreikt wird, können Eltern auf den Internetseiten des Jugendamts der Stadt Nürnberg nachschauen. Dort ist auch eine Liste mit den Notdiensteinrichtungen hinterlegt.
Telekom-Mitarbeiter machen mit
Auch etwa 1.200 Mitarbeiter der Telekom-Standorte Nürnberg, Bamberg, Schweinfurt, Würzburg, Weiden und Regensburg werden sich am Streik beteiligen. Sie treffen sich um 9.15 Uhr in der Kressengartenstraße. Ein weiterer Demonstrationszug mit Telekom-Bediensteten wird sich vom Nürnberger Fernmeldeturm aus auf den Weg machen.
Mehr Geld gefordert
Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Verhandlungen sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr pro Monat. Für die Auszubildenden wollen die Arbeitnehmervertreter eine Anhebung der Vergütungen um 100 Euro erreichen. Für die Beschäftigten der Telekom liegt die Forderung bei 5,5 Prozent und 75 Euro mehr für Auszubildende.
Bereits am Dienstag haben diverse Warnstreiks im Süden des Freistaats das öffentliche Leben behindert. Viele Kitas blieben zu, der Müll wurde nicht abgeholt und Reisende blieben wegen ausgefallener Flüge am Münchner Flughafen stecken.