Nur wer einen triftigen Grund hat, dürfe sich draußen aufhalten. Diese strenge Ausgangsbeschränkung gilt seit Dienstag in Nürnberg. Sie waren nötig geworden, nachdem die Stadt den Sieben-Tage-Inzidenzwert von 300 überschritten hatte.
Hotspot Brücken
Ein besonderes Infektionsrisiko stellten beispielsweise die Brücken in Nürnberg dar, sagt ein Sprecher der Stadt. An der Fleischbrücke und auch der Museumsbrücke standen auch zuletzt zu viele Menschen in Grüppchen zusammen und tranken Glühwein. Das geht jetzt nicht mehr. Alkohol-To-Go wurde ganztägig untersagt.
Verstärkte Kontrollen durch Polizei
Damit die verschärften Maßnahmen auch eingehalten werden, wird die Polizei im Stadtgebiet Nürnberg, weiterhin viele Kontrollen durchführen, teilt das Polizeipräsidium Mittelfranken. Vor allem das Alkoholverbot und das Zusammentreffen von Gruppen würden verstärkt kontrolliert. Da die Polizei noch nicht davon ausgeht, dass in der Bevölkerung noch nicht alle Regelungen bekannt sind, werden die Beamten zunächst vermehrt mit den Leuten reden und auf die Maßnahmen hinweisen. Deshalb werde jetzt erstmal nur ermahnt.
Akzeptanz in der Bevölkerung
Der Hauptmarkt ist am Mittwoch nahezu menschenleer. Zum Einkaufen sind nur ein paar Nürnberger unterwegs. Sie akzeptieren die getroffenen Maßnahmen und können nach eigenen Aussagen gut damit leben. Einige geben an, nur ihre Einkäufe zu erledigen aber aufs Bummeln durch die Stadt bis auf Weiteres zu verzichten.
Einzelhandelsverband hat Angst um das Weihnachtsgeschäft
Schon der erste Lockdown hatte massive Auswirkungen auf den Einzelhandel, mit bis zu 40 Prozent Verlust. Laut Uwe Werner vom Handelsverband Bayern würden die jetzt geltenden strikteren Maßnahmen die Bürger weiter verunsichern. Er befürchtet, dass vor allem Menschen mit großer Angst vor Ansteckung, vermehrt ihre Einkäufe im Internet tätigen werden oder in Regionen und Städte fahren, in denen die Inzidenz deutlich niedriger ist.
Unter der Woche einkaufen
Der Handelsverband Bayern empfiehlt deshalb, die Einkäufe zu entzerren und sie nicht am Samstag zu erledigen, sondern unter der Woche. Nach Meinung von Uwe Werner hätten die Maßnahmen bereits früher getroffen werden sollen. So wäre eine Inzidenz von über 300 eventuell vermeidbar gewesen.
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