Vom Katastrophenschutzzentrum in Hersbruck starteten die Feuerwehrleute am Sonntagmittag Richtung Süden. Sie trafen in Rosenheim auf andere bayerische Hilfskonvois und brachen am Montagmorgen gemeinsam gegen vier Uhr in Richtung Kroatien auf.
Technische Hilfen für Erdbebengebiet
Die Fahrt ins Erdbebengebiet dauert gut 17 Stunden. Am Stück ist die Strecke nicht zu schaffen, deshalb ist eine Übernachtung in der Feuerwehrschule in Zagreb vorgesehen. Die zwanzig ehrenamtlichen Feuerwehrleute bringen Schutzkleidung, Notstromaggregate, Beleuchtungssätze, Heizgeräte und tragbare Leitern ins Zentrum des Bebens, nach Sisak, südlich von Zagreb. Die Gerätschaften wurden von den Gemeinden kostenlos zur Verfügung gestellt. "Über 250 Feuerwehren in Bayern haben Gerät, das nicht mehr dringend benötigt wird, kostenfrei, in Abstimmung mit ihren Bürgermeistern und Landräten, zur Verfügung gestellt", gab Norbert Thiel, stellvertretender Vorsitzender des bayerischen Landesfeuerwehrverbandes, vor der Abfahrt des Konvois in Hersbruck bekannt.
Innenminister würdigt die Aktion
Auch ein Lkw mit gespendeten Hygieneartikeln für das Krankenhaus in Sisak sowie ein Krankentransportfahrzeug gehören zum Konvoi. Bayerns Innenminister Herrmann würdigte die ehrenamtlichen Helfer am Sonntag in seiner Ansprache in Hersbruck vor der Abfahrt des Hilfstransports und wünschte gutes Gelingen für die Aktion. Die Schäden in der Erdbebenregion in Kroatien sind schlimm. Bei den Feuerwehren vor Ort sind Geräte und Materialien knapp. Der kroatische Innenministerium hatte deshalb das bayerische Innenministerium um Hilfe gebeten. Der Freistaat Bayern übernimmt insgesamt 90 Prozent der Transportkosten.
Sammellager für Rettungsrüstung
Tagelang sammelte der Landesfeuerwehrverband Bayern für die Kameraden im Erdbebengebiet Kroatien. Mehrere Kreisbrandmeister nahmen die Rettungsgüter von verschiedenen umliegenden Feuerwehren entgegen, koordinierten sie die Güter, verpackten sie und erledigten den Papier. Das Erdbeben südlich von Zagreb zerstörte am 29. Dezember 2020 viele Häuser und richtete Schäden an Strom- und Wasserversorgung sowie beim Telefonnetz an. Die Eruptionen waren sogar in Bayern zu spüren - wie etwa in Passau.
Sieben Containerfahrzeuge der Feuerwehren aus Ober-, Mittel- und Unterfranken sind unterwegs nach Kroatien.
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