Schulze-Darstellerin Sina Reiß und Katharina Schulze machen ein Selfie auf dem Nockherberg 2019.
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Schulze-Darstellerin Sina Reiß und Katharina Schulze machen ein Selfie auf dem Nockherberg 2019.

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Nockherberg 2019: Das sind die Reaktionen der Politiker

Katharina Schulze fand ihr Singspiel-Double "cooler als sich selbst", Söder nannte die Fastenrede "extrem unterhaltsam" und sprach Horst Seehofer sein Mitgefühl aus - das waren die Reaktionen auf dem Nockherberg.

Ertragen sie den Spott erhobenen Hauptes, reagieren sie angekratzt oder gar beleidigt? Die Reaktionen der Politiker im Publikum werden auf dem Nockherberg ebenso gespannt beobachtet, wie die Akteure auf der Bühne.

Geglückte Premiere für Maximilian Schafroth als Fastenredner

Maximilian Schafroth gab sein Debut als Fastenredner - und bekam am Ende viel Applaus. Ministerpräsident Markus Söder nannte seine Rede großartig, witzig, fair und "wirklich extrem unterhaltsam". Söder: "Das war (...) eine der besten Premieren, die jemand gemacht hat." Schafroth habe "wirklich gute Treffer gelandet".

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) lobte Schafroths Mischung aus politischen Spitzen und Witzen: "Das habe ich in den vergangenen Jahren so nicht erlebt." Söder und Aiwanger seien in der Fastenpredigt zwar häufig vorgekommen, aber: "Die SPD ist ja mittlerweile in einem Zustand, in dem man nicht mehr draufhaut, sondern ihr aufhilft."

Auch Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zeigte sich zufrieden mit der Predigt: "Ich bin oft drangekommen, das war ganz zufriedenstellend." Auf Twitter schrieb er: "#Nockherberg kannt schlechda sei".

Schulze: "Tränen gelacht"

Auch das Singspiel kam bei den Politikern weitgehend gut an. Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze, die zum ersten Mal im Singspiel vertreten war, sagte über ihr Double Sina Reiß: "Ich musste Tränen lachen, sie ist viel cooler als ich." Von der Ernsthaftigkeit des Stückes am Ende sei sie ergriffen gewesen, so Schulze.

Auch der Ministerpräsident war gut unterhalten: "Sehr schön war's, feinsinnig."

Aiwanger: "Dünne Botschaft im Singspiel"

Hubert Aiwanger gratulierte seinem Singspiel-Double Florian Fischer: "Mein Schauspieler war besser als das Original - wunderbar getroffen, Gratulation." Gleichzeitig kritisierte Aiwanger das Stück der Singspielautoren Richard Oehmann und Stefan Betz: "Die Botschaft 'Politik sucht das Dusel' war vielleicht am Ende ein bisschen dünn. Aber naja, was sollen sie auch jedes Jahr bringen."

Manch ein Politiker erkannte sich sogar im Singspiel, obwohl er gar nicht darin vorkam. "Der Bademeister in kurzen Hosen auf der Bühne, ich dachte, das war ich", sagte Martin Hagen (FDP). Sein Fazit zum Singspiel: "Es war witzig, aber es war nie unter der Gürtellinie."

Scheuer: "Man muss über sich lachen können"

Andreas "Autoschmuserandi" Scheuer bewies Humor: "Man muss auch über sich selbst lachen können." Auch wenn er in Wirklichkeit nicht so viel Party feiere, wie im Singspiel dargestellt. Und: "An manchen Stellen war das Singspiel schon knochenhart." Ob er damit Merkels (Antonia von Romatowski) Battlerap über Horst Seehofer (Christoph Zrenner) meinte?

Mitgefühl mit Seehofer

Markus Söder sagte in der Talkshow "Sauber derbleckt!" er habe in der Szene Mitgefühl mit Horst Seehofer gehabt. Der Song sei ein Nachtreten gewesen. "Das muss nicht sein". Horst Seehofer, der als Ministerpräsident jedes Jahr in der ersten Reihe gesessen hatte, war in diesem Jahr nicht auf dem Nockherberg dabei.