Die Firma Nocker

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Nocker: Landesamt und Ministerium weisen Kritik zurück

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sowie das Staatsministerium für Verbraucherschutz haben die Kritik an ihrem Verhalten im Listerien-Fall Nocker zurückgewiesen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag.

Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU) sagte, die Kritik der SPD sei stillos und falsch. Das jeweilige Unternehmen müsse die Verbraucher informieren, wenn gesundheitsgefährdende Lebensmittel sie erreicht haben könnten.

"Über 99 Prozent der amtlich untersuchten Produkte in Bayern sind sicher." Ulrike Scharf, Bayerische Verbraucherschutzministerin

Ähnlich argumentierte das Landesamt: Im vorliegenden Fall habe das Unternehmen die Öffentlichkeit informiert, und das LGL habe die entsprechende Warnung mit Hinweis auf die Pressemitteilung des Unternehmens umgehend, bereits am 1. September auf www.lebensmittelwarnung.de eingestellt. Ein positiver Befund vom Mittwoch habe zu einer Ergänzung des Rückrufes geführt, hieß es. Für nähere Einzelheiten verweist das LGL an die zuständige Kreisverwaltungsbehörde des Landratsamtes Ostallgäu. Weder aus der Mitteilung des Landesamtes noch aus der des Staatsministeriums geht hervor, dass offenbar Listerien gefunden wurden. 

Vorwurf: Lückenhafte Informationen

Der Allgäuer Wursthersteller Nocker aus Germaringen ruft seit Ende vergangener Woche mehrere Chargen "Lyoner geschnitten" zurück. Erst jetzt wurde bekannt, dass bei Routinekontrollen Listerien in der Wurst gefunden wurden. Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch und die SPD werfen dem Wursthersteller und den Behörden vor, die Verbraucher nur lückenhaft und zu spät informiert zu haben. Es sei nur von mikrobiologischen Verunreinigungen die Rede gewesen, teilte Oliver Huizinga von foodwatch mit. SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn sagte, Listeriose sei die Lebensmittelinfektion mit der höchsten Todesrate. Es sei unfassbar, dass diese Information den Verbrauchern so lange vorenthalten worden sei. Inzwischen ist die Ursache für die Listerien wohl gefunden - eine Schneidemaschine soll verunreinigt gewesen sein.