Ein Mobilfunk-Mast ragt in den Himmel (Symbolbild).
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Das ehemalige deutsch-deutsche Grenzdorf Mödlareuth bei Hof bleibt noch länger als erwartet ein bzw. im Funkloch (Symbolbild).

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Nicht erreichbar: Ehemaliges Grenzdorf Mödlareuth im Funkloch

"Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar" - diesen Satz kennt jeder Mobilfunknutzer. Dauerhaft im Funkloch sitzen zu müssen ist keine schöne Vorstellung. In Mödlareuth ist das aber Realität und wird es auch vorerst bleiben.

Das ehemalige Grenzdorf Mödlareuth mit seinem Deutsch-Deutschen Museum zieht jährlich rund 80.000 Besucher aus der ganzen Welt an. Trotzdem bleibt es noch länger als erwartet ein Funkloch. Der Gemeinderat hatte bereits vor mehr als einem Jahr den Bauantrag für einen Mobilfunkmasten genehmigt. Inzwischen steht der Mast mitsamt Elektroanschluss etwa 1.000 Meter außerhalb des 50-Einwohner-Dorfs Richtung Münchenreuth auch. Doch noch ist völlig unklar, wann er in Betrieb genommen werden kann. Das teilt das Mobilfunk-Unternehmen Telefonica auf BR-Anfrage mit.

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"Gobale Lieferengpässe" führen zu Verzögerungen

Telefonica ist für das O2-Netz zuständig. Aufgrund der "globalen Lieferengpässe" komme es zu Verzögerungen. Deshalb könne man keinen genauen Zeitpunkt nennen, heißt es aus der Telefonica-Pressestelle. Nur soviel: "An dem Standort wird noch in diesem Jahr von uns eine Mobilfunkstation in Betrieb genommen." 

Und während das Unternehmen Telefonica, das zuletzt höhere Mobilfunkpreise eingeführt hatte, noch mit Lieferengpässen kämpft, soll gleichzeitig ein zweiter Mast gebaut werden – und zwar auf der thüringischen Seite des bis heute geteilten Dorfs. Eigentlich hatte sich der Töpener Bürgermeister Alexander Kätzel (CSU), der für den bayerischen Teil von Mödlareuth zuständig ist, schon seit längerem dafür eingesetzt, dass vom Telefonica-Masten nicht nur O2-Nutzer eine Verbindung in die weite Welt aufbauen können. In anderen Orten werden solche Masten oft von mehreren Anbietern genutzt.

Telekom kann Telefonica-Masten nicht nutzen: Eigener Mast geplant

Damit das auch in Mödlareuth möglich ist, hatte Bürgermeister Kätzel unter anderem mit der früheren Digitalministerin Dorothee Bär (CSU) Kontakt aufgenommen. Doch sein Vorstoß hatte keinen Erfolg. "Für eine Mitnutzung des Telefonica-Masten haben wir keine positive Rückmeldung erhalten", teilt die Deutsche Telekom auf BR-Anfrage mit. Der Standort des Telefonica-Masten passe "aber ohnehin nicht ideal in unsere Netzstruktur", so Telekom-Sprecher Markus Jodl. Stattdessen plane man eigene Masten in Richtung Gebersreuth in Thüringen. "In Kürze" werde man mit dem Aufbau beginnen. Wann dieser Standort nutzbar sei, stehe aber noch nicht fest.  

Warum die Telekom den Mobilfunk-Mast nicht gemeinsam mit Telefonica nutzen kann, bleibt unklar. Die Firma Telefonica verweist auf die Firma "American Tower Company" (ATC),  die den Masten errichtet habe und Eigentümerin sei. Auf eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks hat ATC bislang nicht reagiert. 

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