Die Nationalparkverwaltung sucht weiter intensiv nach den zwei entlaufenen Gehegewölfen, die bisher nicht wieder eingefangen werden konnten. Das gab sie heute bekannt. Die Suchmannschaft sei auch nach drei Wochen in voller Stärke im Einsatz.
Einer der Wölfe wird momentan im Raum Sankt Englmar (Lkr. Straubing-Bogen) vermutet, der andere im Grenzgebiet zu Tschechien. Die neuesten Sichtungen zeigen, dass wohl eines der Tiere deutlich abgemagert ist. Der andere Wolf scheint zu hinken, was mit einem Autounfall zusammenhängen könnte. Vergangenes Wochenende hatte eine Autofahrerin gemeldet, dass sie bei Sankt Englmar einen Wolf angefahren hat. Das Tier war nach dem Aufprall in den Wald geflüchtet.
Wölfe nicht füttern oder fotografieren
Die Nationalparkverwaltung, die schon länger glaubt, dass die Gehegewölfe draußen nicht problemlos zurechtkommen, bittet die Bevölkerung, Sichtungen und Hinweise auf die Tiere zu melden. Keinesfalls sollte man sie füttern oder irgendwo Futter für sie bereitlegen. Auch fotografieren soll man sie nicht oder sich den Tieren aktiv nähern, weil man nicht weiß, wie sie sich verhalten.
Die Suchtrupps arbeiten weiter mit Lebendfallen, Narkosegewehren und der Auswertung der Bilder aus den Fotofallen.
Wolfsweibchen wieder im Gehege
Das Wolfsweibchen, das - ebenfalls deutlich abgemagert - vergangenes Wochenende wieder eingefangen werden konnte, wurde inzwischen in das große Wolfsgehege zurückgebracht. Zunächst hatte man die Wölfin in einem separaten Gehege gehalten, weil man erst sehen wollte, wie die drei nicht entlaufenen Wölfe reagieren. Es gab aber keinerlei Probleme oder Reibereien, sodass das Wolfsweibchen am Donnerstag in das fünf Hektar große Wolfsgehege im Tierfreigelände in Ludwigsthal zurück durfte.
Am 6. Oktober waren insgesamt sechs der neun Gehegwölfe in Ludwigsthal (Lkr. Regen) entlaufen, nachdem ein Unbekannter das Tor geöffnet hatte. Ein Wolf wurde vom Zug überfahren, zwei wurden erschossen, einer lebend eingefangen.