Bienen an einem Bienenstock

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Umwelt-Projekt: Mehr Insekten für die Stadt Augsburg

Die Stadt Augsburg kämpft gegen das Insektensterben und startet dafür ein Programm für mehr Artenreichtum auf öffentlichen Grünflächen. Unter dem Titel "Insekten.Vielfalt.Augsburg" sollen Lebensräume für Schmetterlinge, Bienen und Co. entstehen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im Rahmen des Programms "Insekten.Vielfalt. Augsburg" sollen zum Beispiel Blumensamen aus dem Stadtwald auf Grünstreifen und in Stadtparks verpflanzt werden. Außerdem werden die Zeitpunkte für Mäharbeiten neu festgesetzt. Gerade daran hatte es kürzlich viel Kritik gegeben, weil die städtischen Grünflächen dieses Frühjahr vergleichsweise unbedacht kahl gemäht worden waren.

"Unsensible" Mäharbeiten

"Das war dieses Jahr sehr auffällig, da wurde viel zu früh gemäht und auch viel zu unsensibel", bestätigte Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands, dem BR. Das Problem sei, dass die Stadt bei den Mäharbeiten von externen Landschaftspflegefirmen abhängig sei und für eine umweltfreundlichere Variante der Grünpflege keine Anbieter finde. Das Grünordnungsamt selbst setzt auf umweltfreundliche Methoden beim Mähen. So verwendet die städtische Biotoppflege-Truppe zum Beispiel einen sogenannten Balkenmäher.

Zusammenarbeit gefragt

Genau darum kümmert sich nun auch das Programm "Insekten.Vielfalt.Augsburg", das die Stadt zusammen mit dem Landschaftspflegeverband aufgelegt hat. Beim Insektenschutz wird zudem auf die Mithilfe der Augsburger gebaut: Man suche derzeit Partner für verschiedene Projekte, erklärte Liebig. Mit an Bord sind bereits die Universität Augsburg und die städtische Wohnbaugruppe. Mit ihnen zusammen sollen Nistwände, Blumenwiesen und Insektenhotels entstehen.

Artenschutz wird politisch

Außerdem will das Projekt informieren, was genau einzelne Balkon- und Gartenbesitzer tun können sowie Experten und Interessierte zusammenbringen. Finanziert werden soll das Programm aus Fördermitteln des Freistaats und durch Zuschüsse der Stadt. Anfang des Monats hatte der bayerische Umweltminister Marcel Huber in Augsburg bereits das Bayerische Artenschutzzentrum eingeweiht, im Landtag geht es heute ebenfalls um das Thema Artenreichtum.