Die im Nationalparkbündnis Bayern organisierten Naturschutzverbände nehmen nun einen neuen Anlauf für die Durchsetzung eines Nationalparks im Steigerwald. In den nächsten 15 Monaten bis zur Landtagswahl in Bayern will das Bündnis eine Informationskampagne für einen Nationalpark Steigerwald fahren. Vor der Residenz in München gaben Vertreter der sieben beteiligten Verbände dafür nun den Startschuss. Es wurde auch ein spezielles Kronen-Logo entworfen, das symbolisch für den Buchenwald als Krone Bayerns stehen soll.
Bündnis möchte Sympathie für Schutzgebiet wecken
In einer Mitteilung kündigte das Bündnis an, die "zahlreichen Vorteile eines neuen Nationalparks in den Staatswäldern des Steigerwalds rund um Ebrach" in den nächsten Monaten verstärkt herauszustellen. Sie hoffen, so auch in der Staatsregierung Sympathien für ein solch großes, neues Schutzgebiet zu wecken. Der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern (BN), Richard Mergner, sagte: "Ich appelliere eindringlich an den Ministerpräsidenten Markus Söder und die Landtagsmehrheit aus CSU und Freien Wählern einen dritten Nationalpark zum Schutz der Buchenwälder im Steigerwald auf dem Weg zu bringen."
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Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern
Es gibt bereits seit Jahren Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern rund um einen möglichen Nationalpark im Steigerwald. Im vergangenen Jahr wurde eine Umfrage unter Bürgerinnen und Bürgern in Schweinfurt, Bamberg und 23 weiteren Gemeinden durchgeführt. Dabei stimmte die Mehrheit für einen Nationalpark. Die Gegner wollten daraufhin eine eigene Umfrage in Auftrag geben, weil wohl in kleineren Ortschaften die Zustimmung geringer als in größeren sei.
Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzen
Die Naturschützer argumentieren nun für ihre Kampagne neben dem Schutz für die dortige gefährdete Pflanzen- und Tierwelt auch mit dem wirtschaftlichen Nutzen eines Nationalparks Steigerwald: "Als Naturerbe von Weltrang könnte der erste Laubwald-Nationalpark in Bayern die nahegelegenen UNESCO-Weltkulturerbestätten Bamberg und Würzburg hervorragend ergänzen", so in der Mitteilung.
Die Gegner eines Nationalparks, organisiert im Verein „Unser Steigerwald“, argumentieren vor allem damit, dass die Sägewerke der Region auf Laubholz-Lieferungen aus dem Staatswald angewiesen seien. Naturschutzziele ließen sich auch ohne Nationalpark verwirklichen.
Mitglieder des Nationalparkbündnis Bayern sind Bund Naturschutz, Greenpeace, Gregor Louisoder Umweltstiftung, Landesbund für Vogelschutz, Naturfreunde, Verein Nationalpark Steigerwald und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt.

Der Steigerwald als Nationalpark – dafür setzen sich Naturschutzverbände erneut ein.
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