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Gruppe von Gegnern der ICE-Strecke bei einer Ortsbegehung in Oberfranken

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Neue ICE-Strecke: Kritik an ihrer Umweltbilanz

Neue ICE-Strecke: Kritik an ihrer Umweltbilanz

Die neue ICE-Strecke zwischen München und Berlin stößt nicht bei allen auf Gegenliebe. Die Gegner kritisieren die Nachteile für die Umwelt. Außerdem nutze die Strecke nur den Zugreisenden in den größeren Städten. Von Heiner Gremer

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit am .

Für den Bund Naturschutz (BN) ist die neue ICE-Trasse München-Berlin ein reines Prestige-Objekt, das nicht nur auf Kosten der Steuerzahler, sondern auch auf Kosten der Umwelt geht. BN und die Bürgerinitiative "Das bessere Bahnkonzept" ziehen bei einer Pressefahrt mit Ortsbegehung am Montag (04.12.17) eine kritische Bilanz zu den Schäden und den Landschaftsverlusten vor Ort.

"Nur für Reisende aus großen Städten"

"Man hat hier ein flächenfressendes und extrem teures Projekt durchgedrückt", sagte Hubert Weiger, der erste Vorsitzende des BN dem Bayerischen Rundfunk. Mit einer Fahrzeit von unter vier Stunden auf den 623 Kilometern zwischen München und Berlin trete die Bahn zwar in Konkurrenz mit dem Flugzeug – aber das nutze nur den Einwohnern in den größeren Städten, so Weiger weiter.

Der ländliche Raum, wo 75 Prozent der Bevölkerung leben, erschließe die Bahn damit nicht. Dort würden dann nur noch 'Bummelzüge' halten, und die Region werde abgehängt. Das sei Zeichen einer verfehlten Verkehrspolitik, betont Weiger. Der BN sei aber kein Feind der Schiene. "Die Strecke ist jetzt da, nun muss auch Geld in die Hand genommen werden, um die Bahn in der Fläche attraktiv zu machen", so Weiger. Diese Forderung hatte die Bürgerinitiative "Das bessere Bahnkonzept" schon bei Baubeginn gestellt und Möglichkeiten aufgezeigt. Denkbar wäre zum Beispiel, die Anbindung mit dem Regionalexpress zu verbessern. Wer nicht bei einem ICE-Knotenpunkt wohnt, müsste diesen schnell mit dem Zug erreichen können.

Stichwort: neue ICE-Strecke

Nach 27 Jahren Planungs- und Bauzeit geht die ICE-Neubaustrecke München-Berlin am Sonntag (10.12.17) in Betrieb. Zehn Milliarden Euro hat das sogenannte "Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8" bislang gekostet.