Der Isarstrand bei Landau aus der Vogelperspektive.
Bildrechte: Wolfgang Lorenz/Regierung von Niederbayern

Der Isarstrand bei Landau.

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Naturerlebnisweg zur neuen wilden Isar in Landau eröffnet

Im niederbayerischen Landau ist der Naturerlebnisweg Isar eröffnet worden. An fünf Infostationen können sich Erwachsene und Kinder über den Lebensraum an der renaturierten Isar mit großem Kiesstrand informieren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Libelle Isi ist der Star des neuen Naturerlebnisweges Isar in Landau. Das Insekt begleitet die Besucher zu den verschiedenen Stationen. Und das Schöne dabei: Die Libelle stellt nicht nur Fragen, sondern gibt auch Antworten, freuten sich am Montag Vormittag Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse von der Mittelschule Landau, die den Naturerlebnisweg Isar nach der Eröffnung am Vormittag als Erste testen durften.

Die Isar wird befreit

Was im drögen Behördendeutsch Isarrenaturierung heißt, war in Wirklichkeit eine groß angelegte Befreiungsaktion mit Baggern und anderen großen Geräten. Die kanalisierte Isar wurde bei Landau aus ihrem Steinkorsett befreit. Sie durfte sich bei dem von der EU geförderten "Life-Natur-Projekt" "Flusserlebnis Isar" wieder ausbreiten. Es sind Kiesstrände und Flachwasserzonen entstanden. "Wir machen das Projekt natürlich aus naturschutzfachlicher und wasserwirtschaftlicher Sicht", erklärt Antje Uhl vom Wasserwirtschaftsamt Landshut. "Um den Fluss zu befreien, um wieder Lebensräume zu schaffen, die es lange nicht gab. Aber wie der Projektname ja schon sagt, Flusserlebnis Isar ist natürlich auch dafür da, dass man jetzt wieder hingehen kann, dass man die Natur wieder spüren und erleben kann und somit auch wieder einen besseren Bezug zu der Landschaft und der Natur vor der Haustür bekommt."

Viele Tierarten kommen zurück

Der Mensch wird nicht ausgesperrt an der neuen wilden Isar - sondern auf den neuen Naturerlebnisweg eingeladen. Und viele Tierarten, die durch die Kanalisierung des Flusses verschwunden sind, kommen wieder zurück. In erstaunlich kurzer Zeit, stellt Wolfgang Lorenz von der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Niederbayern fest: "Von der Renaturierung haben vor allen Dingen die typischen Isar-Flussfische profitiert, also Barbe und Nase, Kieslaicher, die sich wieder in großen Mengen hier fortpflanzen können und die man hier beim Laichen beobachten kann. Aber es gibt auch wieder Eisvögel. Hier hat sich eine Uferschwalbenkolonie angesiedelt, was uns sehr gefreut hat. Und der seltene Flussregenpfeifer hat schon mehrfach erfolgreich gebrütet." Das alles sei ein großer Erfolg.

Besucher schätzen die Natur

Bislang funktioniert auch das Nebeneinander von Mensch und Natur an der neuen wilden Isar in Landau. Während anderswo Müllberge beliebte Flussufer verschandeln, hinterlassen die Menschen hier die Kiesstrände so, wie sie sie vorgefunden haben, freut sich Antje Uhl: "Wir müssen jetzt hier nicht irgendwelche Trupps durchschicken, um Müll einzusammeln. Und das ist doch schon mal eine gute Richtung." Und so soll es auch bleiben.

Umweltstation geplant

Mit Hilfe des Maskottchens, der Libelle Isi, soll der neu eröffnete Naturerlebnisweg weiter zur Umweltbildung beitragen, sagt Landrat Werner Bumeder (CSU): Es gehe darum, dass Erwachsene, aber vor allem auch Kinder, Jugendliche und Schulkassen, die Heimat und Natur besser kennenlernen. Der Einstieg in den knapp zwei Kilometer langen Naturerlebnisweg ist oberhalb der alten Landauer Isarbrücke. Demnächst soll hier auch eine Umweltstation eingerichtet werden - für große und kleine Forscher an der niederbayerischen Isar.

Bildrechte: BR/Harald Mitterer
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Der Naturerlebnisweg Isar in Landau.

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