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Demonstranten aus der Rhön kritisieren Nationalparkpläne anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Naturparks Rhön

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Nationalpark-Gegner trüben Feierlaune in der Rhön

50 Jahre Naturpark Rhön – ein Anlass zum Feiern, aber auch zum Demonstrieren. Zur Jubiläumsfeier in der Musikakademie Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen kamen Montagabend auch rund 20 Demonstranten aus allen Teilen der Rhön. Von Barbara Markus

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

"Ja zum Naturpark, nein zum Nationalpark" stand auf den Transparenten. Obwohl das Kommen von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf nicht öffentlich gemacht worden war, hatten die Nationalpark-Gegner davon Wind bekommen und wollten ihre Ablehnung gegen die Pläne zur Umwandlung des Naturparks in einen Nationalpark noch einmal unterstreichen.

Festhalten am Fahrplan

Erneut ging Ministerin Scharf auf die Demonstranten zu, hörte sich ihre Argumente an, unterstrich aber auch, dass am Fahrplan festgehalten werde:

"Wir werden zunächst mit Hessen reden, ob ein länderübergreifender Nationalpark mit der Rhön möglich wäre. Und sobald diese Gespräche abgeschlossen sind, kommen wir wieder hier her und diskutieren weiter." Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz

Rhön "Land der offenen Fernen"

Vor rund 90 Festgästen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft erinnerte Scharf daran, dass es auch vor 50 Jahren Mut gekostet hatte, in der Rhön, dem "Land der offenen Fernen“, einen Naturpark aus der Taufe zu heben. Glückwünsche gab es für die Fortentwicklung beim Schutz der Natur und für die wachsenden Aktivitäten im Bereich der Umweltbildung mit mehreren Informationszentren.

Hintergrund

Faktisch ist der Naturpark mit dem Biosphärenreservat Rhön verschmolzen. Die unter Schutz gestellte Kernzone beträgt aktuell 3.600 Hektar. Rund 3.400 Kilometer Wanderwege, 1.300 Kilometer Radwege und 160 Kilometer Loipen erschließen die Bayerische Rhön. Allein im vergangenen Jahr konnte beim Tourismus ein Plus von 5,4 Prozent bei den Übernachtungen erzielt werden, der zweithöchste Wert nach dem Großraum München.