"Wir gehen mit Inhalten in die Gespräche", sagte SPD-Vizechefin Natascha Kohnen in der Sendung radioWelt auf Bayern 2. Das erwarte ihre Partei auch von ihrem Gegenüber:
"Ich glaube, dass die Farbspiele den Leuten auf die Nerven gehen."
Gestern Abend hatte CSU-Chef Horst Seehofer die SPD-Idee einer Kooperations-Koalition (KoKo) als einen "Vorschlag aus der Krabbelgruppe" abgetan. Man müsse jetzt professionell verhandeln - und zwar schnell, forderte der bayerische Ministerpräsident.
"Man kann nicht zum Teil regieren und zum Teil opponieren. Das geht nicht. Gibt's weltweit überhaupt ein Beispiel dafür?" Horst Seehofer
Davon lässt sich Kohnen, die ihrer SPD-Basis ein Mitspracherecht einräumen will, nicht beeindrucken.
"Der politsche Umgang von Horst Seehofer lässt zu wünschen übrig. (...) Mein Wunsch ist es, dass heute Abend sachlich gesprochen wird." SPD-Vizechefin Natascha Kohnen in der radioWelt in Bayern 2
Kohnen: "Bin kein GroKo-Freund"
Gleichzeitig stellte die Landesvorsitzende der Bayern-SPD klar:
"Ich bin kein Freund der Großen Koalition."
Sieht sie auch die Schnittmengen, von denen Kanzlerin Merkel gesprochen hatte? Kohnens Antwort bleibt vage:
"Man muss den heutigen Abend abwarten. (...) Mit welchen Inhalten geht die Union in die Gespräche? (...) Bin unheimlich gespannt."
Das, was bei den Jamaika-Sondierungen auf dem Tisch lag, könne nun aber keine Verhandlungsbasis für die SPD sein. Auch die Bürgerversicherung bleibe eine elementare Forderung ihrer Partei.
Problem-Thema Glyphosat
Als ärgerlich sieht Kohnen weiterhin das Thema Glyphosat:
"Das Problem, das wir als SPD haben, ist das Vertrauen."
Das sei nach der Entscheidung von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) gerade gegenüber dem bayerischen Verhandlungspartner schwierig.
"Wer an den Mindestlohn und die Rente mit 63 rangehen will, ist bei uns an der falschen Adresse."
Was ist von dem Treffen von Union und SPD am Abend zu erwarten? Da lässt Kohnen nichts durchblicken:
"Ich bin gespannt, in welcher Tonlage die Union, insbesondere die CSU, in die Sondierungen geht."