
Ein Schreiner bearbeitet Holz mit einer Raubank.
Es fehlen Fachkräfte, es fehlen Auszubildende: Diese Erfahrung machen aktuell viele Handwerksbetriebe. Deshalb wird beim Deutschen Handwerkstag in Augsburg unter anderem darüber diskutiert, wie die Handwerksberufe wieder attraktiver werden können. Gleich zu Beginn haben die rund 300 Delegierten den Dachdeckermeister Jörg Dittrich zum neuen Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks gewählt.
Neuer Präsident will berufliche Ausbildung stärken
Dittrich stand beim Handwerkstag als einziger Kandidat zur Wahl. Der 53-Jährige ist seit 2012 Präsident der Handwerkskammer Dresden und seit vergangenem Jahr Präsident des Sächsischen Handwerkstages. Mit ihm tritt erstmals ein Vertreter aus Ostdeutschland an die Spitze des Deutschen Handwerks. Als Schwerpunktthemen sieht der neue Handwerkspräsident vor allem die Fachkräftesicherung, die Stärkung der beruflichen Ausbildung sowie Digitalisierung und Innovation im Handwerk. "Viele Entscheidungen für das Handwerk werden in Berlin und Brüssel getroffen", betont Dittrich. Dies verlange nach einer leistungsfähigen Interessensvertretung, die die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen sowie der Familienbetriebe berücksichtige. In seiner Position als Präsident der Handwerkskammer Dresden versteht sich der Vater von sechs Kindern als Vermittler zwischen den Innungen, Kreishandwerkerschaften und der Handwerkskammern.
Nachwuchstalente werden ausgezeichnet
Auf Dittrich und die Handwerkskammer warten drängende Themen wie zum Beispiel der Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Auch die aktuelle Energiekrise wird eines der Themen der zweitägigen Veranstaltung in Augsburg sein, denn für viele Betriebe auch in der Region sind die explodierenden Kosten für Strom und Heizung derzeit die größte Herausforderung. Beim Deutschen Handwerkstag findet außerdem traditionell die Abschlussfeier des praktischen Leistungswettbewerbs statt, bei der die besten Nachwuchstalente aus insgesamt 130 Gewerken ausgezeichnet werden. Heuer kommen dabei drei der Bundessieger aus Schwaben.
Mit Informationen aus dpa
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