Zehntausende Demonstranten haben sich vor rund 30 Jahren am Franziskus-Marterl versammelt, um gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf (Lkr. Schwandorf) zu protestieren. Nun haben sich Schüler aus Neunburg vorm Wald dem Erinnerungsort angenommen und ihn restauriert. Heute Nachmittag werden die Arbeiten abgeschlossen, nach Bodenwöhr kommen auch Alt-Landrat Hans Schuierer (SPD) sowie der aktuelle Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling (CSU).
WAA-Widerstand auf dem Stundenplan
Die Forstschüler im dritten Lehrjahr haben Schnitzereien restauriert, Sitzgruppen und Bänke erneuert und befestigen heute die letzte Bank wieder an ihrem Platz. Danach wird es eine kleine Andacht geben. Auch im Deutschunterricht an der Berufsschule in Neunburg vorm Wald haben sie aufgrund des Widerstands-Jubiläums im Herbst das Thema WAA und den Widerstand dagegen aufgegriffen.
Die Geschichte eines Marterls
Das Franziskus-Marterl, eine kleine Kapelle mit einer Fläche von einem Quadratmeter, haben WAA-Gegner im September 1984 "Im Blaubeerwald" im Taxöldener Forst, südöstlich des WAA-Geländes, errichtet. Sie nutzten es als Treffpunkt für den Widerstand, hielten hier immer sonntags ökumenische Andachten ab und zogen dann zum Bauzaun der WAA. Gewidmet ist das Marterl dem heiligen Franz von Assisi. Noch heute finden hier mehrmals im Jahr Andachten statt, unter anderem am Gedenktag des Super-Gaus von Tschernobyl. Neben dem Franziskus-Marterl gibt es weitere Protest-Denkmäler wie ein Holzkreuz. Vor zwei Jahren hat der Landkreis Schwandorf auch eine Gedenktafel angebracht, auf der Baufortschritte der WAA, die Entwicklung des Protestes und das Ende des Projektes dargestellt sind.