Friedensfahnen am Donauufer - Bis zum 10. Juli findet in Ulm und Neu-Ulm das Internationale Donaufest statt.
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Bis zum 10. Juli findet in Ulm und Neu-Ulm das Internationale Donaufest statt.

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Nach vier Jahren Pause: Donaufest kehrt als Friedensfest zurück

Vom 1. bis 10. Juli findet in Neu-Ulm und Ulm das Donaufest statt – zum ersten Mal seit Pandemiebeginn. Dabei wird die Kultur von allen Ländern entlang der Donau gefeiert. Die Organisatoren setzen außerdem ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine.

"Kann man in so einer Situation ein Donaufest veranstalten?“ fragt der Veranstalter auf seiner Homepage. Denn immerhin mündet die Donau in ihrem Delta in der Ukraine im Schwarzen Meer. Das Feiern wird nicht unbeschwert werden, so die Organisatoren. Dennoch soll das Internationale Donaufest vom 1. bis zum 10. Juli ein Fest der Begegnung, des Friedens, der Freiheit und der Demokratie werden.

Der Krieg in der Ukraine steht im Mittelpunkt

Die Themen sind daher rund um den Krieg in der Ukraine angesiedelt. So trägt beispielsweise im Rahmen der Eröffnungsfeier der Journalist Heribert Prantl seine Analyse zur Zeitenwende in Europa und deren Bedeutung für den Donauraum vor. Zu Beginn singt der ukrainische Opernsänger Sergej Ivanchuk, der vor einigen Wochen bei den Kämpfen um Charkiw im Osten der Ukraine selbst noch schwer verwundet wurde. Der Krieg ist auch Thema im Donau-Presseclub am Eröffnungswochenende und zum ersten Mal findet ein "Donau-Insel Kino" statt, bei dem an drei Abenden ukrainische Filme gezeigt werden. Und auch beim sogenannten "Literarischen Absacker“ werden ukrainische Autoren und Werke behandelt.

Ein Fahnenlauf für den Frieden

Bei Starkregen und Hagel brachten am Tag vor dem Beginn Läufer 103 Fahnen von der Messe in Ulm bis zum Donauufer in Neu-Ulm. Zusammen mit weiteren, die ein LKW ans Flussufer brachte, stehen 650 weiße Fahnen die Festtage über entlang der Donau. Alle sind handgenäht und bemalt – auf ihnen stehen in schwarzer Schrift Friedensbotschaften in zahlreichen Sprachen. Außerdem zieht sich durch alle Fahnen ein geschwungenes blau-gelbes Banner, das den Fluss Donau und die Solidarität aller angrenzen Länder mit der Ukraine symbolisieren soll.

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Fahnen mit Friedensbotschaften am Neu-Ulmer Donauufer

Fahnen kommen später Hilfsprojekten zugute

Gestaltet hat die Fahnen der Ulmer Künstler Ralf Milde, der in der Region für seine Werke mit dem Ulmer Spatz bekannt ist. Die Banner bleiben bis zum Ende des Donaufestes stehen. Im Anschluss werden sie zurück zur Messe Ulm gebracht. Dort können Interessierte die Werke in der Woche nach dem Donaufest kaufen. Die Einnahmen kommen Hilfsprojekten in der Ukraine zugute.

Zwei Familiensonntage laden zum Spielen ein

Am Neu-Ulmer Donauufer wird den Kindern und Familien ein großer Bereich gewidmet. An zwei Familiensonntagen können die jungen Besucher spielerisch und kreativ verschiedene Themenwelten entdecken und sich musikalisch unterhalten lassen. Auf der Bühne im Weindorf finden abends Akustik-Konzerte statt, tagsüber treten dort Tanzgruppen auf.

Handwerk aus allen Donauländern ist mit dabei

Eine der beliebtesten Attraktionen der vergangenen Jahre war der Markt der Donauländer. Und auch bei dieser Ausgabe präsentieren Kunsthandwerker und Gastronomen schöne Dinge und kulinarische Spezialitäten aus Staaten entlang des Flusses. Auf der Ulmer Uferseite zeigt der Donausalon Schaufenster mit zeitgenössischer Pop-Kultur. Bei einem Konzert in der Ulmer Pauluskirche treffen außerdem Universitätschöre aus drei Donauländern aufeinander. Und beim Donau-Musikwettbewerb geht es bei dieser Ausgabe um das Cello.

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