Rund 4.000 Privatwaldbesitzer sind von den Schäden betroffen. "Teilweise haben sie alles verloren, ihre gesamte Existenz. Es ist dramatisch", sagte Johann Geisbauer, der Leiter der staatlichen Forstverwaltung, dem Bayerischen Rundfunk. Geisbauer spricht von den größten Schäden, die ein Orkan jemals in Ostbayerns Wäldern angerichtet hat.
Waldbesuche sind tabu
Den betroffenen Waldbesitzern rät Geisbauer, jetzt auf keinen Fall schon in die verwüsteten Waldgebiete zu gehen. Das sei lebensgefährlich. Schließlich können immer noch Äste und Baumkronen herabfallen. Auch für Touristen und Schwammerlsucher sollten Waldbesuche jetzt tabu sein.
Passauer Stadtpark muss gesperrt bleiben
Auch die Stadt Passau gibt einen ersten Überblick über die Schäden: Nach einer vorläufigen Bestandsaufnahme sind in städtischen Grünanlagen etwa 80 Bäume entwurzelt worden beziehungsweise abgebrochen. Besonders schlimm traf es auch den Stadtpark Freudenhain im Stadtteil Hacklberg. Hier entwurzelte oder brach der orkanartige Sturm hundert Bäume ab. Der Stadtpark werde mehrere Wochen gesperrt bleiben müssen, so die Stadt Passau in einer Pressemitteilung. Da noch viele abgebrochene Äste in den Baumkronen hängen, sei auch hier das Betreten lebensgefährlich.
15.000 Hektar Wald vernichtet
Insgesamt ist im nördlichen Landkreis Allein die Wiederaufforstungskosten in betroffenen Wäldern liegen laut stellvertretendem Landrat Raimund Kneidinger bei rund zehn Millionen Euro. In 1.000 Betrieben im Landkreis Passau seien 15.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche vernichtet worden.
Landkreis Freyung-Grafenau: "Die Lage ist katastrophal"
Der orkanartige Sturm hatte in etwa einem Drittel der gesamten Waldfläche im Landkreis Freyung-Grafenau enorme Schäden hinterlassen. Die Forstverwaltungen seien gerade dabei, sich einen Überblick zu verschaffen, sagte Helga Weinberger, die stellvertretende Landrätin von Freyung-Grafenau. Eines stehe fest: Der Schaden gehe in die Millionen.