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Skelettfund in Gräfendorf

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Nach Skelettfund in Gräfendorf - Spurensicherung abgeschlossen

Nach dem Fund eines Skeletts im Wald zwischen Gräfendorf und Burgsinn (Lkr. Main-Spessart) haben die Ermittler die Spurensicherung abgeschlossen. Die Polizei will die Presse am Nachmittag über den Ermittlungsstand informieren.

Im Laufe des Nachmittags wolle die Polizei eine Pressemeldung herausgeben, kündigte Polizeisprecher Michael Zimmer an. Unterdessen kursiert in den sozialen Netzwerken ein Foto von der skelettierten Leiche am Fundort. "Das hat mittlerweile eigentlich jeder", so der Burgsinner Bürgermeister Robert Herold (Bürgerliste/Freie Bürger) gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Der Polizeisprecher warnt, wer das Foto weiterverbreite, laufe Gefahr, sich strafbar zu machen.

Aufklärung Vermisstenfall derzeit Mutmaßung

In Gräfendorf wurde seit Dienstag gemutmaßt, dass es sich bei dem Leichnam um eine vermisste Frau handeln könnte. Im November 2005 war die Mutter von vier Kindern aus Burgsinn spurlos verschwunden. Bis heute gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib der damals 27-Jährigen. Ob es einen Zusammenhang zu dem Fall gibt, wird derzeit geprüft. Auch mögliche Zusammenhänge mit weiteren offenen Vermisstenfällen in der Region werden untersucht.

Leiche lag mehrere Jahre im Wald

Zwei Geocacher hatten die Leiche am späten Dienstagabend entdeckt. Die beiden Schatzsucher waren im Rahmen ihres Hobbys in einem Waldgebiet bei Gräfendorf unterwegs. In der Nähe der Autobahnruine "Strecke 46" aus der NS-Zeit stießen sie auf die menschlichen Überreste. In einem der vorgebauten Entwässerungskanäle mit einem Durchmesser von geschätzt 1,30 Meter entdeckten die Männer den skelettierten Leichnam. Die beiden waren zu Fuß im Waldgebiet auf der Suche nach neuen Verstecken. Ob die Leiche in diesem sogenannten Wasserdurchlass eher versteckt oder leicht erkennbar lag, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. "Man kann sicher davon ausgehen, dass der Körper mehrere Jahre dort gelegen hat", sagte ein Polizeisprecher. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kann aufgrund der Auffind-Situation des Skeletts nicht ausgeschlossen werden, dass die Person gewaltsam zu Tode gekommen ist.