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Landgericht Bayreuth

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Nach Raubmord an Rentner: Ein Angeklagter sagt aus

Nach Raubmord an Rentner: Ein Angeklagter sagt aus

Am Landgericht Bayreuth stehen zwei Männer wegen Mordes an einem 88-jährigen Rentner vor Gericht. Während der 36-jährige Angeklagte schweigt, sagt der damals 35-Jährige Mitangeklagte aus und beschuldigt seinen Komplizen.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Vor dem Landgericht Bayreuth hat heute (04.05.18) der Prozess gegen zwei Männer begonnen, die im April vergangenen Jahres einen Rentner in Bayreuth überfallen und umgebracht haben sollen. Angeklagt sind ein damals 35-jähriger Mann und ein 36-Jähriger aus Königsbrunn bei Augsburg (Schwaben).

Einbrüche in Kassel und Dortmund

Die zwei Männer sollen sich bereits seit Jahren vom Fußballplatz gekannt und angefreundet haben. Seit 2017 führten sie erste Trickdiebstähle zusammen durch. Ihre Masche: Sie geben sich als Mitarbeiter der Wasserwerke aus, einer klingelt, gibt einen Wasserrohrbruch vor, um in den Keller zu kommen. Die Haustür lässt er offen, damit der Komplize ins Haus gelangen kann. Diese Masche habe bereits öfter funktioniert, so der Angeklagte vor Gericht – beispielsweise in Kassel und Dortmund.

Mit Kuchen und Wein vor der Tür

In Bayreuth wollten die Beiden allerdings eine andere Masche ausprobieren. Einer von ihnen wollte sich als neuer Nachbar ausgeben und mit Kuchen und Wein ins Haus kommen, der andere sollte nachkommen und das Haus durchsuchen. Während der 36-Jährige im Haus war, habe er im Auto gewartet, so der geständige Angeklagte. Als sein Komplize allerdings das Haus nicht mehr verlies, schaute er nach. Er fand seinen Freund aufgeregt vor. Es sei ein Unfall passiert, soll dieser gerufen haben. Der Rentner lag zu diesem Zeitpunkt laut Aussage blutend und nicht ansprechbar am Boden.

Notruf angeblich selbst abgesetzt

Die beiden Männer flüchteten daraufhin. Der Angeklagte wollte die Polizei und einen Krankenwagen rufen, sagt er. Allerdings wartete er damit 175 Kilometer. Erst in Crailsheim hat er nach eigenen Angaben von einem Münztelefon am Bahnhof mit verstellter Stimme einen Notruf abgesetzt. Dieser Notruf ging am Abend des 12. April beim Polizeipräsidium Aalen in Baden-Württemberg ein. Daraufhin fand die Polizei den 88-jährigen Hausbesitzer mit schwersten Verletzungen und nicht mehr ansprechbar in seinem Anwesen in der Innstraße in Bayreuth auf. Der Senior verstarb in einem Krankenhaus. Die Polizei ging schnell von einem Gewaltverbrechen aus.