Menschen im Eingangsbereich eines Galeria Kaufhauses
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Nach dem geplanten Aus für bundesweit 52 Galeria-Filialen stellt sich die Frage: Wie sieht die Zukunft der Kaufhäuser überhaupt aus?

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Nach Kemptener Kaufhof-Aus - Die Zukunft der Warenhäuser

Nach dem geplanten Aus für bundesweit 52 Galeria-Filialen stellt sich auch in Schwaben die Frage: Wie sieht die Zukunft der Kaufhäuser überhaupt aus? Der schwäbische Handelsverband bescheinigt ihnen gute Chancen, wenn sie ihre Vorteile nutzen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

"Die Situation in den Innenstädten hat sich mit Corona deutlich verändert: Es ist einfach deutlich weniger Publikumsverkehr als vorher." Das sagt Andreas Gärtner vom Handelsverband Schwaben im BR-Gespräch. Auch dadurch, dass inzwischen viele Menschen im Homeoffice arbeiten, sei in den Städten weniger los. Das habe die Situation nachhaltig verändert.

Kunden-Magnet durch zentrale Innenstadtlage

Dennoch: Gärtner glaubt, dass ein gut gemachtes, service-orientiertes Warenhaus-Konzept noch immer eine gute Chance hat bei den Kunden. Dasselbe gelte auch für die schwäbischen Filialen des Galeria-Konzerns in Augsburg, Memmingen und Kempten. Obwohl das Haus in Kempten zum 31. Januar 2024 schließen soll, die Innenstadtlage sei hervorragend und damit auch ein Anziehungspunkt. Durch einen entsprechenden Service müsse aber auch das Umland angezogen werden, sagt Gärtner.

Den Service-Vorteil vor Ort ausspielen

Weil die Mitarbeiter gut qualifiziert seien, werden sich die Kaufhäuser langfristig am Markt behaupten können, glaubt Gärtner. Mit der Corona-Pandemie waren vielerorts die Umsätze zurück gegangen, die Häuser unter Kostendruck geraten und deshalb der Service hier und da zurück genommen worden. Ein neues Konzept mit wieder mehr Service, auch mit mehr Anlaufpunkten für die Kunden, das könnte das Rezept sein, langfristig für Nachfrage zu sorgen.

Beratung und ein gutes Gefühl beim Einkaufen

Die Kaufhäuser könnten vor allem durch eine persönliche Beratung punkten, weil die Kunden - anders als im Onlinehandel - einen direkten Ansprechpartner vor Ort haben, sagt Gärtner. Das sollte genutzt werden, um eine Einkaufsqualität und ein gutes Gefühl zu schaffen, was im Internet so nicht hergestellt werden kann. Wenn sich Kunden in einer Art Selbstbedienungsladen wiederfänden, dann könnten sie die Waren auch Online bestellen. Wenn sie aber vor Ort auch noch ein Gastro- und Freizeitangebot finden, dann sei der Einkauf in einem Warenhaus wieder ein Erlebnis, für das man gern in die Innenstadt komme.

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