Menschen in einem Bierzelt
Bildrechte: pa/Eibner-Pressefoto/Johann Medvey

Festzeltbesucher auf dem Gillamoos in Abensberg 2022

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Nach Gillamoos: Inzidenz im Landkreis Kelheim über 1.000

Nach Gillamoos und Karpfhamer Fest zählen die Inzidenzen in den Landkreisen Kelheim und Passau zu den höchsten Deutschlands. Kelheim ist sogar Spitzenreiter. Ein Zusammenhang mit den Festen ist laut Behörden nicht eindeutig herstellbar.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Knapp zwei Wochen nach Beginn des Gillamoos in Abensberg und neun Tage nach dem dortigen politischen Frühschoppen hat die Corona-Inzidenz im Landkreis Kelheim die Marke von 1.000 überschritten. Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt der Wert bei exakt 1.141. Das ist das Dreieinhalbfache des Wertes vor einer Woche und der höchste Wert in ganz Deutschland.

Bilden die Zahlen die Wirklichkeit ab?

Allerdings liefern Inzidenzzahlen derzeit nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Acht bayerische Kreise und Städte unter den zehn höchsten Inzidenzen

Derzeit finden sich acht bayerische Landkreise und Städte unter den zehn bundesweit höchsten Inzidenzen. Bei allen gibt es zumindest zeitlich einen Zusammenhang mit Volksfesten.

Rosenheim Stadt und Landkreis liegen mit 900 beziehungsweise 655 bundesweit auf den Plätzen zwei und vier. Das dortige Herbstfest ist am 11. September zu Ende gegangen.

Der Landkreis Erding liegt auf Platz sieben, mit 516. Das dortige Volksfest hatte bis zum 4. September gedauert. Gefolgt von den Landkreisen Freising mit 486, Passau mit 475 und Weißenburg-Gunzenhausen mit 471. Auch dort gab es jeweils vor relativ kurzer Zeit Volksfeste, wie zum Beispiel das Karpfhamer Fest im Landkreis Passau.

Gibt es einen Zusammenhang von Volksfest und Inzidenz?

Der Zusammenhang zwischen den Festen und den hohen Inzidenzen ist nicht eindeutig bewiesen, liegt aber nahe. Nach Einschätzung des Gesundheitsamtes Passau sind für die steigenden Inzidenzzahlen vermutlich mehrere Gründe ursächlich. Dies könnten demnach unter anderem die fallenden Temperaturen, das Ende der Ferienzeit mit vielen Reiserückkehrern und gegebenenfalls Testungen im Arbeitsumfeld sein, hieß es auf Anfrage des BR.

Eindeutiger Bezug zum Karpfhamer Fest nicht feststellbar

Einen Teil dazu werde auch das Karpfhamer Fest beitragen oder beigetragen haben, jedoch lasse sich ein eindeutiger geografischer Schwerpunkt der registrierten Fälle hier nicht feststellen, so das Gesundheitsamt.

Auch andere Volksfeste, wie die Erlanger Bergkirchweih oder das Gäubodenvolksfest in Straubing, hatten massive Anstiege in der Inzidenz mit sich gebracht. Die Zahlen waren dort nach einiger Zeit allerdings wieder gefallen.

Größere Überlastungen von Kliniken wurden jeweils nicht bekannt. Zudem zieht nicht jedes Volksfest stark steigende Corona-Zahlen nach sich. So hat beispielsweise der Herbst-Plärrer in Augsburg vom 26. August bis 11. September bislang keine deutlichen Ausschläge in der dortigen Inzidenz verursacht.

Fünf Tage Gillamoos in Abensberg

Der Gillamoos, Bayerns ältester Jahrmarkt, hatte vom 1. bis 5. September gedauert. Höhepunkt war der politische Frühschoppen am Montag, den 5. September, mit markigen Sprüchen von Politikern aller Couleur in verschiedenen Zelten.

Material von dpa

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