Beamte der Spurensicherung arbeiten am Tatort in Weiden.
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Gegen die Angreiferin von Weiden wird keine Anklage erhoben.

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Nach Degen-Attacke in Weiden: Keine Anklage gegen Angreiferin

Sie hatte Passanten mit einem Degen attackiert: Für die Angreiferin von Weiden hat die Staatsanwaltschaft nun ein Sicherungsverfahren beim Landgericht beantragt. Die Frau sei psychisch krank und schuldunfähig - deshalb wird sie nicht angeklagt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Nachdem eine 65-jährige Frau im August 2022 mehrere Menschen mit einem Degen in Weiden verletzt hatte, hat die zuständige Staatsanwaltschaft nun ein Sicherungsverfahren beim Landgericht Weiden beantragt.

Wie Staatsanwalt Wolfgang Voit, Sprecher der Staatsanwaltschaft Weiden, BR24 am Montag auf Anfrage mitteilte, sind die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft in dem Fall abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft kommt zu der vorläufigen Bewertung, dass die Frau schuldunfähig ist und deshalb keine Anklage erhoben wird.

  • Zum Artikel: Nach Degen-Angriff in Weiden: Tatverdächtige in der Psychiatrie

Gericht prüft Zulassung eines Sicherungsverfahrens

Allerdings bestehe ein Sicherungsbedürfnis des Staates, weshalb das Landgericht Weiden nun prüfen muss, ob der Antrag auf die Eröffnung eines Sicherungsverfahrens zugelassen wird und es zu einem Hauptverfahren kommt. Wie Gerichtssprecher Matthias Bauer BR24 mitteilte, werde darüber nach eingehender Prüfung wohl erst in einigen Wochen entschieden.

Angreiferin attackierte Männer mit einem Degen

Die Angreiferin, die aus dem östlichen Landkreis Neustadt an der Waldnaab stammt, befindet sich seit ihrer Festnahme in einer psychiatrischen Fachklinik. Laut Staatsanwalt Voit haben die Ermittlungen bereits ergeben, dass die Angreiferin an einer psychischen Erkrankung leidet. Sie hatte im August 2022 in der Weidener Innenstadt drei Männer im Alter von 46, 58 und 61 Jahren mit einem Degen attackiert, die Klinge war 72 Zentimeter lang.

Der 46-Jährige wurde leicht durch einen oberflächlichen Schnitt am Hals verletzt, der 61-Jährige musste wegen einer Schnittverletzung am Arm operiert werden. Ein 23-jähriger Gaststättenmitarbeiter war den Männern zu Hilfe geeilt. Gemeinsam konnten sie die Frau entwaffnen und der Polizei übergeben. Im Auto der Frau stellten die Beamten später zwei Macheten, mehrere Messer und eine Axt sicher.

Täterin war schon zuvor auffällig geworden

Die Angreiferin war schon vor der Tat in der Weidener Innenstadt auffällig geworden: Sie war zuvor in der Polizeiinspektion Vohenstrauß erschienen. Sie meldete sich dort, weil sie sich Sorgen um ihre Nachbarin machte, die sie länger nicht gesehen habe. Dann stellte sich jedoch heraus, dass mit besagter Nachbarin alles in Ordnung war. Mittags soll die Angreiferin dann vor einer Apotheke in Vohenstrauß einen 63-Jährigen attackiert haben. Der Mann erlitt dabei Hautrötungen.

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