Noch ist offen, was mit der Leopoldkaserne geschieht. Der CSU-Landtagsabgeordnete Harald Schwartz hat jetzt eine Nutzung durch ins Spiel gebracht. Er macht sich für die Ansiedlung eines geplanten Stabs für Logistik-Operationen stark.
Vieles spricht für Amberg
Schwartz bestätigte dem Bayerischen Rundfunk, dass er entsprechende Schreiben mit seinem Vorschlag unter anderem ans Verteidigungsministerium und die Bayerische Staatskanzlei gesandt hat. Schwartz rechnet damit, dass die neue Einheit in jedem Fall mehr als 200 Soldaten umfassen wird. Für den Standort Amberg spricht aus seiner Sicht, dass das Kasernengelände in Bundeseigentum in Kürze leer und damit für eine militärische Nachnutzung zur Verfügung steht. Zudem seien Hohenfels und Grafenwöhr nah. Neben dem Militärflughafen in Grafenwöhr sei auch der Airport Nürnberg von Amberg aus gut erreichbar.
Noch ist nichts entschieden
Ersten Rückmeldungen aus dem Verteidigungsministerium ist zu entnehmen, dass noch nichts entschieden ist, aber noch andere Standorte im Rennen seien, so Schwartz. Darunter etwa Ulm. Die Staatskanzlei hingegen habe sich für Amberg ausgesprochen. Von dort hatte sich die Bundeswehr erst vor rund drei Wochen mit einem großen Zapfenstreich offiziell verabschiedet.
Die Stadt Amberg bestätigte dem BR, über den Vorstoß von Harald Schwartz informiert zu sein. Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) sagte dem "Neuen Tag": "Ein solches NATO-Kommando wäre natürlich eine herausragende Nutzung für die Kaserne und für Amberg ein großer Gewinn." Die Stadt werde sich aber unabhängig davon weiter um einen Kauf des Geländes bemühen. Im Gespräch ist etwa eine Nutzung für Wohnungen und Gewerbe.
Einsätze an Ostgrenze im Blick
Der Stab für Logistik-Operationen soll nach dem Willen der NATO-Verteidigungsminister neu aufgestellt werden und im Bündnisfall von Deutschland aus die Verlegung von Truppen und Material innerhalb Europas organisieren. Besonders im Blick sind dabei Einsätze an der Ostgrenze des Bündnisgebiets. Einen entsprechenden Beschluss fällten die Minister bei ihrem Gipfel im Februar. Wann die Standort-Entscheidung genau fällt, ist noch offen.