Zurück belibt Schlammwüste

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Nach Allgäuer Festwoche: Schlammwüste im Kemptener Stadtpark

Gestern ist die Allgäuer Festwoche in Kempten zu Ende gegangen, jetzt rücken die Abbau-Trupps an. Besonders, wenn es wie dieses Jahr ein paar Mal stark geregnet hat, dann bleibt im Stadtpark eine Schlammwüste zurück.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der Kemptener Thomas Kerl beobachtet die Schäden nach der Allgäuer Festwoche schon seit ein paar Jahren. Überall braune kahle Flächen. Das Gras wird zwar wieder angesät, Ende August bringt das seiner Erfahrung nach aber nicht mehr viel: "Das Gras kann sich gar nicht mehr erholen in der kurzen Zeit, dann steht der Winter bevor. Im Frühjahr sprießt das zarte Pflänzchen und - zack - kriegt's wieder eine auf die Mütze, weil die neue Festwoche ansteht."

Thomas Kerl findet, dass der Stadtpark seinen Namen nicht verdient, die Kemptener haben das ganze Jahr über nichts von ihm, sagt er, und das wegen zehn Tagen Volksfest. Ihm ist wichtig klarzustellen, dass er trotzdem nicht generell gegen die Festwoche ist: "Die Festwoche gehört zum Allgäu und zu Kempten, keine Frage, nur da sind Veränderungen notwendig - im Hinblick, dass man einfach die Festwoche ausgliedert, dass man ein richtiges Gelände schafft, was ganzjahreszeitlich für Großveranstaltungen da ist" so Thomas Kerl.

Festwoche bleibt - Umgestaltung des Stadtparks geplant

Ideen in diese Richtung gibt es immer zwar wieder, trotzdem wird die Festwoche in der Innenstadt bleiben, so Festwochen-Leiterin Martina Dufner-Wucher:

"Traditionell findet die Allgäuer Festwoche nun seit 68 Jahren in diesem Gelände statt und das macht natürlich auch das besondere Flair der Festwoche aus. Und es ist ja auch so, Kempten hat kein Messegelände und man müsste erst für teures Geld ein Gelände erschließen. Und natürlich bräuchte man auch erst einmal die geeignete Fläche dafür."

Die Festwochen-Leitung setzt deshalb lieber auf Schutzmaßnahmen im Stadtpark: Matten sollen den Rasen schützen, Steinkörbe die Wurzeln der Bäume. Gespannt sind sowohl die Festwochen-Leiterin als auch der Kritiker Thomas Kerl auf die geplante Umgestaltung des Stadtparks. Die Bürger konnten bereits ihre Ideen einbringen und auch die Festwochen-Leiterin könnte sich Verbesserungen vorstellen, beispielsweise durch unterirdische Stromleitungen. Dieses Jahr heißt es für die Stadtgärtnerei allerdings erstmal wieder aufräumen, den Boden wieder glatt bekommen und dann hoffen, dass der Rasen zumindest noch kurz grün wird, bevor der Winter kommt.

Festwochen-Bilanz

2017 hat es ein deutliches Besucher-Plus gegeben. Die Stadt Kempten geht von etwa 180.000 Besuchern aus, die die Messe und das Volksfest besucht haben. Das sind etwa 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aussteller haben ihre Geschäfte als gut bis sehr gut bewertet.