Nach sieben Jahren in Deutschland sollte Hasib am 14. 12. 2016 beim ersten hoch umstrittenen Abschiebeflug von München nach Kabul an Bord sein, In München hatte er nicht nur Wohnung und Arbeit, sondern war auch als Aktiver in einem Fußballverein gut integriert. Durch die Aufnahme ins Kirchenasyl bei Pfarrerin Doris Otminghaus in Haßfurt wurde die Abschiebung vereitelt.
Abschiebung verhindert
Hasib war der erste von rund 20 afghanischen Männern, denen evangelischer Gemeinden seither Schutz gewährt haben. Die meisten konnten inzwischen das Kirchenasyl verlassen und im sicheren Deutschland bleiben, so Stephan Theo Reichel vom Netzwerk Kirchenasyl Bayern.
Otminghaus mehrfach ausgezeichnet
Wegen möglicher "Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt in Deutschland" hatte zeitweise die Staatsanwaltschaft Bamberg gegen Pfarrerin Ottminghaus ermittelt.
Für ihr mutiges Eintreten für Kirchenasyl wurde sie vor kurzem mit dem Menschenrechtspreis von Pro Asyl ausgezeichnet , sowie dem Sepp-Daxenbergerpreis der Grünen in Bayern. Otminghaus hatte zeitgleich bis zu vier jungen Flüchtlingen aus Afghanistan, dem Irak und Äthiopien Zuflucht im Pfarrhaus gewährt.
Noch Jeside im Kirchenasyl
Aktuell beherbergt Otminghaus noch einem jungen Jesiden im Kirchenasyl. Noch ein halbes Jahr muss er im evangelischen Pfarrhaus von Haßfurt ausharren, um Bleiberecht zu erlangen. Weil er sich der Abschiebung entzogen hat, verhängte das Amtsgericht Garmisch ein Bußgeld von 1.200 Euro.