2,419 Cent pro Kilowattstunde - so hoch ist aktuell die Höhe der Gasumlage für die deutschen Haushalte. Und sie soll zum 1. Oktober kommen. Das hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) heute nochmals bestätigt. Vor diesem Hintergrund erklärte Maik Render, Mitglied des Vorstands des Nürnberger Energieversorgers N-Ergie im BR Fernsehen, dass das Unternehmen daran festhalte, die Gasumlage an die Verbraucher zum Stichtag 1.10.22 weiterzugeben: "Leider in der gleichen Höhe. Wir reden hier von netto", so Render in der Frankenschau aktuell.
Die Preise werden 1:1 weitergegeben
"Wir kommen nicht drum rum. Da sind wir auch ein Stück weit getrieben. Wenn die Regeln so sind, dass wir die Umlage einfordern und erheben müssen, dann sind wir getrieben und müssen dies leider weiterreichen – trotz der bereits gestiegenen Erdgaspreise. Das macht’s natürlich doppelt schwer." Die N-Ergie setze die Bundesgesetzgebung 1:1 um, also müsse man auch die Preise 1:1 durchreichen.

N-Ergie Vorstand Maik Render im Gespräch in der Frankenschau aktuell.
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Regeln der Marktwirtschaft treiben den Gaspreis in die Höhe
Hauptgrund dafür seien die Regeln der Marktwirtschaft. Weil man aktuell kein Gas mehr aus Russland bekomme, werde das Gut knapp. Das führe zu einer Verteuerung: "Dann haben wir Preisexplosionen in den letzten Monaten gesehen, die jegliche Vorstellungskraft gesprengt haben", so Render weiter.
Gefahr der finanziellen Schieflage bei Gasimporteuren höher
Gleichzeitig warb der N-Ergie-Vorstand um Verständnis für die Energieversorger, die das Gas importieren – wie beispielsweise Uniper, RWE oder Vattenfall. Man müsse unterscheiden zwischen diesen Unternehmen und Weiterverteilern wie dem Nürnberger Energieversorger N-Ergie: "Die Schieflage ist natürlich bei den Importeuren wesentlich größer. Diese sind verpflichtet, uns das Gas zu liefern. Wenn diese Gasimporteure das nicht mehr können, weil Gas immer teurer wird, dann haben die eine Schieflage. Wir noch nicht. Umso wichtiger ist es, dass die Gasimporteure auch gestützt werden in diesem System."
Anstehende Verstaatlichung von Uniper beeinflusst die Marktpreise nicht
Die Ankündigung der Verstaatlichung des Energieriesen Uniper habe im Moment hingegen keinen Einfluss auf die Marktpreise. Uniper sei nur einer der Gasimporteure, der Gaspreis europäisch getrieben, so Maik Render. "Es ist nicht nur so, dass wir in Deutschland auf dieses Gas angewiesen sind, sondern unserer Nachbarländer ja genauso."