Um ein paar Details zur Person zu erfahren, las der Vorsitzende Richter die Akte des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aus dem Erstinterview vor. Der Mann sei verheiratet, habe zwei Kinder und sei 2015 aus der Türkei Richtung Deutschland geflohen. Er sei Kurde und habe sein Dorf verlassen müssen, weil er ständigen Schikanen, Verfolgungen, Folterungen und Inhaftierungen entgehen wollte.
Mithilfe von Schleppern bei Kiefersfelden über die Grenze
Zuletzt, so das Protokoll des Interviews, sei er zu zehn Jahren Haft verurteilt worden – wegen der Nähe zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und des Vorwurfs, eine Terrororganisation zu unterstützen. Er sei damals nach eigenen Angaben nach Verkündung des Urteils geflohen und habe mittels Schleppern im Oktober 2015 den Grenzübergang bei Kiefersfelden überschritten, wo er von der Bundespolizei aufgegriffen wurde.
Fortsetzung am Nachmittag
Am Nachmittag werden Zeugen des Vorfalls im Englischen Garten in München gehört. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Dezember 2016 im Englischen Garten eine Joggerin mit deren Stirnband so gewürgt zu haben, dass sie ohnmächtig wurde. Dann hat er sie laut Staatsanwaltschaft vergewaltigt.
Der Mann soll schon im November 2015 eine Frau in Rosenheim überfallen, brutal gewürgt und vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem versuchten Mord vor, weil Mordmerkmale wie "Heimtücke" und "Befriedigung des Geschlechtstriebs" vorlägen.