Karla und Greta sind eifrig bei der Sache – die beiden 13-jährigen Schülerinnen zimmern aus Holzlatten und Maschendraht einen Käfig. Darin sollen symbolisch Plastikwaffen wie zum Beispiel Wasserpistolen oder Spielzeugrevolver aus dem Kinderzimmer weggesperrt werden.
Weltweit fordern Kinder: Schluss mit Krieg
Schluss mit Krieg, das fordern Kinder weltweit. Das hat eine Umfrage im Rahmen der Konferenz der Kinder ergeben. Aktionskünstler Johannes Volkmann war vier Jahre in der Welt unterwegs und hat überall mit Kindern gesprochen. Der Wunsch nach Frieden ist die zentrale Botschaft – und darum soll jetzt im Kinderzimmer abgerüstet werden.
"Wir laden alle Kinder ein und fragen, ob sie aus ihrem Kinderzimmer symbolisch eine Waffe hergeben würden, eine Spielzeugwaffe, womit sie ihrem Wunsch nach Frieden Ausdruck verleihen können." Johannes Volkmann, Aktionskünstler
Kinder sperren symbolisch Plastikwaffen weg
Volkmann will nicht erziehen sondern provozieren. Für ihn ist es ein Symbol, dass Kinder in ihrem Kinderzimmer abrüsten und die Plastikwaffen wegsperren. Dafür sollen Käfige an öffentlichen Plätzen stehen. Karla und Greta stellen die erste Sammelbox im Kongresszentrum in Murnau auf und werfen gleich mal ihre Wasserpistolen rein.
Auch der 12-jährige Tobi hat von der Aktion gehört. Er will seine knallrote Spielzeug-Bumpgun opfern. Was aus Tobis Bumpgun zur Gipfelkonferenz der Kinder im September in Nürnberg passiert, demonstriert Johannes Volkmann schon mal mit einer Heißluftpistole: Er möchte alle gesammelten Waffen einschmelzen und daraus eine Friedensskulptur schaffen.
Das Abrüsten hat begonnen – wenigstens schon mal im Kinderzimmer.