Kisten mit Medikamenten
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Münchner sollen mit illegalen Arzeimitteln gehandelt haben

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Münchner sollen mit illegalen Arzneimitteln gehandelt haben

Ermittlern ist ein Schlag gegen illegalen Arzneimittel gelungen. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und dem Zollfahndungsamt sollen die Täter von München aus agiert haben. Die Ermittlungen dauerten schon Jahre.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Sie haben wohl schon jahrelang mit illegalen Arzneimitteln gehandelt. Jetzt haben bayerische Ermittlungsbehörden zwei tatverdächtige Männer in München festnehmen können. Vorausgegangen waren fast zwei Jahre an internationalen Ermittlungen. Der 38-jährige Hauptbeschuldigte und sein 35-jähriger Komplize gelten als Hauptorganisatoren des Netzwerks.

Verbotene und nicht zugelassene Potenzmittel, Abnehmpillen und Antibiotika sichergestellt

Die Behörden haben dem Ermittlungskomplex den Namen "Hydra" gegeben. Er besagt schon viel über diesen Fall, steht er doch in der griechischen Mythologie für ein vielköpfiges Ungeheuer. Es geht um verbotene, beziehungsweise nicht zugelassene Potenzmittel, Abnehmpillen, Antibiotika, Medikamente gegen Krebs und HIV, aber auch gegen Covid-19. Hunderttausende Arzneimittel sollen containerweise in Asien illegal beschafft und von Singapur aus an Kunden in der ganzen Welt verschickt worden sein.

München als Dreh- und Angelpunkt der Geschäfte

Abgewickelt wurden die Geschäfte über verschiedene Online-Plattformen und Server in Island. Der Kopf der Bande aber saß nach Überzeugung der Ermittler in München. Der 38-jährige Hauptbeschuldigte ist bereits einschlägig vorbestraft. Nach zweijähriger Ermittlungsarbeit schlugen die Behörden am 13. Oktober zu. Mehr als 100 Beamte des Zolls, Staatsanwälte und IT-Spezialisten durchsuchten fünf Objekte im Stadtgebiet von München. Die beiden Tatverdächtigen konnten bei der Aktion festgenommen werden, sie befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.

Polizei findet teure Autos, E-Bikes und Luxus-Uhren

Zudem beschlagnahmten die Ermittler drei hochwertige Sportwagen, teure E-Bikes und mehrere Luxusuhren. Insgesamt wurden laut Generalsstaatsanwaltschaft Vermögenswerte von 1,5 Millionen Euro und umfangreiches Datenmaterial gesichert.

Ins Rollen gekommen waren die "Hydra"-Ermittlungen durch eine große Zerschlagungsaktion im Januar 2018 in Spanien. 25 Personen wurden damals festgenommen. Sie sollen als Vertriebszweig der Bande den spanischen Markt bedient haben. Danach führte die Spur zu dem mutmaßlichen Kopf der Organisation, dem jetzt inhaftierten 38-jährigen Münchner.

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