Arbeit im Sudhaus (Symbolbild)
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Arbeit im Sudhaus (Symbolbild)

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Mühsame Tarifeinigung in Bayerns Brauwirtschaft

Bayerns Brauer und die Gewerkschaft NGG haben per Schlichterspruch einen Tarifabschluss erzielt. Für die Beschäftigten gibt es einen kräftigen Lohnaufschlag. Unterdessen läuft der Bier-Absatz in den Biergärten wetterbedingt nur zäh an.

In Bayerns Brauerei-Branche gibt es einen neuen Tarifabschluss: Bei einer Laufzeit von 24 Monaten erhalten die rund 10.000 Beschäftigten ab dem 1. Juni 285 Euro mehr, ab dem 1. März 2024 steigen die Gehälter dann um weitere 3,9 Prozent, wie der Bayerische Brauerbund mitteilte.

Laut Gewerkschaft NGG entspricht das insgesamt einer Erhöhung um 11,7 Prozent. Zudem erhalten die Mitarbeiter in drei Tranchen 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Für die Auszubildenden gibt es neben mehr Geld auch Verbesserungen bei freien Tagen.

Brauer sehen Schlichterspruch als "enorme Belastung"

Der Tarifkonflikt konnte in 14-stündigen Verhandlungen, die sich bis in die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zogen, nur durch eine Schlichtung gelöst werden. Der Brauerbund sieht das Ergebnis als "enorme zusätzliche Belastung". Man habe aber vor einer schweren Wahl gestanden: "Einen nur schwer verantwortbaren Schlichterspruch akzeptieren oder einen Streik mit ungewissem Ergebnis riskieren."

Bei der NGG spricht man dagegen von einem wichtigen und dringend nötigen Schritt, der nur durch die große Entschlossenheit der Beschäftigten erreicht worden sei. "Bei einem Scheitern der Schlichtung wären ab nächster Woche die Braukessel kalt geblieben", erklärte Verhandlungsführer Mustafa Öz.

Biergartensaison läuft nur langsam an

Derweil kommt der Absatz in den Biergärten des Freistaats nur mühsam in die Gänge. Das Wetter sei bisher zu unbeständig und die Temperaturen zu kalt, klagt etwa Rita Mautz vom Hotel- und Gaststättenverband Niederbayern.

Auch in der Oberpfalz berichtet Andrea Kramer vom Hotel- und Gaststättenverband von einem "verhaltenen" Start der Biergarten-Saison. Die Menschen hätten zwar Lust, draußen zu sitzen, das Wetter lasse es aber einfach nicht zu.

Trotzdem seien die Gastronomen optimistisch, so Mautz. Viele hätten ihre Biergärten mit Decken ausgerüstet um das Sitzen im Freien angenehmer zu gestalten. Außerdem seien die Leute "nicht mehr so empfindlich seit der Corona-Zeit" und wüssten das Sitzen im Freien jetzt mehr zu schätzen.

Mit Informationen von dpa

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