Stechmücken auf einem Arm
Bildrechte: dpa-Bildfunk / Patrick Pleul
Bildbeitrag

Stechmücken auf einem Arm

Bildbeitrag
>

Mückenplage am Ammersee bleibt aus - wegen Regen

Mückenplage am Ammersee bleibt aus - wegen Regen

Die für den Ammersee befürchtete Überschwemmungsmücken-Plage ist dieses Jahr ausgeblieben. Die Pegelstände waren wegen des Dauerregens durchgehend hoch. Das mag die Überschwemmungsmücke gar nicht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Es gab und gibt auch dieses Jahr Mücken am Ammersee, es sind aber deutlich weniger als letztes Jahr. Das ist, angesichts des Dauerregens, erst mal verwunderlich. Denn wenn es viel regnet, entstehen auch mehr überflutete Bereiche und volle Pfützen. Doch dieses Jahr war selbst der Regen zu viel.

Keine perfekten Bedingungen für die Überschwemmungsmücke

Perfekte Brutstätten für die Überschwemmungsmücke gab es dieses Jahr weniger, sagt Rainer Jünger vom Verein "Mückenplage? Nein, danke e. V.": "Die Überschwemmungsmücke braucht immer die Pfützen, die Tümpel oder die Säume, die sich ausweiten um den See herum. Dann braucht sie aber auch noch den Wechsel zwischen nass, trocken, nass, trocken. Die Pfütze muss auch wieder weggehen. Erst wenn das Wasser dann wiederkommt, gibt es eine neue Population". Genau diesen Wechsel gab es rund um den Ammersee in diesem Jahr nicht, weil der Wasserpegel konstant sehr hoch war und die überschwemmten Gebiete nicht abgeflossen sind.

Wo ist die Hausmücke?

Es gibt nicht nur die Überschwemmungsmücke, sondern zum Beispiel auch die Hausmücke. Die braucht im Gegensatz zur Überschwemmungsmücke den Wechsel zwischen nass und trocken nicht. Sie legt ihre Larven in nicht abgedeckte Regentonnen im Garten, Pfützen oder in überschwemmte Gebiete. Rund um den Ammersee wären die Bedingungen gerade perfekt für sie. Rainer Jünger hat die Hausmücke vor allem in Herrsching-Lochschwab am Ammersee gesucht. "Wir haben Schöpfproben gemacht, wir haben aber keine Larven der Hausmücke gefunden - das ist für uns ein noch ungelöstes Phänomen." Der Experte steht vor einem Rätsel. In den nächsten Jahren muss deshalb untersucht werden, warum sich die Hausmücke in Herrsching-Lochschwab nicht wohl fühlt.

Die Angst der Mücken vor der Sonne

Es gibt dieses Jahr also keine Plage am Ammersee, aber es gibt trotzdem viele Mücken. Die sind vor allem morgens, abends und an schattigen Tagen aktiv. Wenn die Sonne scheint, ist es den zarten und empfindlichen Tieren zu warm. Sie würden an der Sonne austrocknen und sterben. Mücken lieben es feucht und nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt. Die Insekten haben eine Betriebstemperatur. Es muss über 15 Grad haben, sonst funktionieren die Blutsauger nicht.

Mücken-Endspurt

Die gute Nachricht: Ende August sei die Mückensaison eigentlich vorbei, sagt Rainer Jünger. Er rechnet nicht damit, dass es dieses Jahr noch schlimmer wird. Richtig los gehe es mit dem Kratzen und Verscheuchen erst wieder Anfang Mai, im nächsten Jahr.

"Hier ist Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!