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Projekt "Mother Schools" in der Würzburger Residenz

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Mother Schools: Radikalisierung von Kindern vorbeugen

Mother Schools: Radikalisierung von Kindern vorbeugen

In der Würzburger Residenz werden heute 60 Frauen aus ganz Unterfranken geehrt. Sie haben in Würzburg, Schweinfurt, Erlenbach und Aschaffenburg an dem seit September laufenden Pilotprojekt "Mother Schools" gegen Radikalisierung teilgenommen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

In der Würzburger Residenz sind heute 60 Mütter aus ganz Unterfranken von Bayerns Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (beide CSU) geehrt worden. Die Frauen, unter anderem aus Afghanistan und Äthiopien, haben seit September am Pilotprojekt "Mother Schools" teilgenommen.

Frauen übernehmen Verantwortung

Das Projekt möchte Mütter, insbesondere mit Migrationshintergrund, für die Themen Gewalt und Radikalisierung bei Kindern und Jugendlichen sensibilisieren. "Wir sind begeistert mit welcher Leidenschaft die Mütter dabei waren", erklärte Initiatorin Edit Schlaffer von "Frauen ohne Grenzen" gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.

Mütter sollen auf Kinder einwirken

Auch Barbara Stamm lobte in ihrer Rede das Engagement der Mütter: "Dass wir so viele Mütter hier haben, die Verantwortung übernehmen und sich gegen Radikalisierung einsetzen, das ist grandios." Stamm hielt fest, dass Frauen eine entscheidende Rolle in der Erziehung zukommt: "Wenn es dem Kind nicht gut geht, merkt das die Mutter zuerst." Das Projekt gibt es bereits in mehreren Ländern. Deutschlandweit ist es derzeit noch einzigartig. Die Workshops in Unterfranken fanden in Würzburg, Schweinfurt, Erlenbach und Aschaffenburg statt. Eine Fortführung des Präventionsprojekts, auch an anderen Standorten, ist geplant.

Radikalisierung vorbeugen

Die Idee des Pilotprojekts "Mother Schools" ist, Mütter für die Gefahren radikaler Ideologien beispielsweise durch Islamismus, von rechts oder links zu sensibilisieren. Auch das Auftreten gegenüber ihren heranwachsenden Jugendlichen soll gestärkt werden. Die Frauen sollen dabei ihr Selbstbewusstsein ausbauen und so als kompetente Vertrauenspersonen ihrer Kinder dienen. Das soll dann mittelbar verhindern, dass ihre heranwachsenden Kinder und Jugendlichen durch Gruppen wie den sogenannten Islamischen Staat radikalisiert werden.

Die Gründerin von "Frauen ohne Grenzen", Edit Schlaffer, hat das Projekt bereits in Länder wie Pakistan, Indien, Afghanistan, Nigeria, England, Belgien oder Österreich getragen. Rund 2.500 Frauen wurden so bereits erreicht. Bundesweit läuft das Pilotprojekt zunächst in Unterfranken.