Symbolbild: Wohncontainer stehen übereinander.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Philipp von Ditfurth

Ähnlich wie in der Erstaufnahmeeinrichtung in Freiburg im Breisgau könnten auch die in Helmbrechts geplanten Wohncontainer aussehen. (Symbolbild)

  • Artikel mit Audio-Inhalten

Mobile Unterbringung für Geflüchtete im Landkreis Hof geplant

Das Ankerzentrum Bamberg ist – wie viele andere Aufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete im Freistaat – überbelegt. Ab dem Frühjahr 2023 soll es deshalb zusätzliche Unterkünfte in einer mobile Containeranlage in Helmbrechts geben.

Der Landkreis Hof plant in Helmbrechts eine Containeranlage für bis zu 132 Flüchtlinge. Es wäre die dritte mobile Unterbringungsmöglichkeit in Oberfranken. In den Landkreisen Bamberg und Bayreuth laufen bereits seit einigen Wochen die Vorbereitungen für solche Container.

Ankerzentrum in Bamberg ist dauerhaft überbelegt

Damit soll vor allem das zentrale Ankerzentrum in Bamberg entlastet werden. Aktuell sind dort nach Angaben der Regierung von Oberfranken rund 2.500 Menschen untergebracht, ausgerichtet ist es aber eigentlich nur für maximal 1.500 Personen. Insgesamt haben in Oberfranken momentan rund 23.500 Menschen Zuflucht gefunden – die eine Hälfte davon kommt aus der Ukraine, die andere Hälfte aus anderen Ländern. Die Containeranlage des Landkreises Hof soll auf einem Grundstück der Stadt Helmbrechts in einem Gewerbgebiet errichtet werden und voraussichtlich ab Frühjahr 2023 Platz für 66 Menschen bieten, erklärt das Landratsamt Hof auf BR-Anfrage.

Bürgermeister von Helmbrechts: "Humanitäre Pflicht"

Wie die Stadt Helmbrechts mitteilt, gibt es Erweiterungsmöglichkeiten für insgesamt bis zu 132 Personen. Der Helmbrechtser Stadtrat hatte gestern Abend mehrheitlich beschlossen, das Grundstück zur Verfügung zu stellen. Bürgermeister Stefan Pöhlmann (SPD) machte in der Sitzung erneut auf die massive Raumnot im Ankerzentrum aufmerksam und sagte wörtlich: "Es ist unsere humanitäre Pflicht, den Menschen eine Unterkunft zu bieten und ihnen nicht die Tür vor der Nase zuzuschlagen."

Landkreis Hof sucht weitere Unterkünfte

Das Landratsamt Hof führt nach eigenen Angaben momentan noch Verhandlungen mit einer Firma, die die Container aufstellen und die Wohnanlage dann auch betreiben soll. Zusätzlich sucht der Landkreis Hof aufgrund der weiterhin ansteigenden Flüchtlingszahlen weitere Unterkünfte. "Dabei ist Priorität die Anmietung von vorhandenem Wohnraum. Soweit dies nicht ausreichend sein sollte, ist die Errichtung und Nutzung von weiteren Containern nicht unwahrscheinlich", erklärte eine Sprecherin des Landratsamts auf BR-Anfrage.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!