Eine Deutschland-Fahne weht am 21.03.2017 auf dem Gelände der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall.

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Mobbing bei der Bundeswehr: Konsequenzen in Bad Reichenhall

Die Gebirgsjäger in Bad Reichenhall sehen sich gern als Elitetruppe. Aber immer wieder gibt es Negativschlagzeilen. Vor gut einem Jahr wurden Vorwürfe von Mobbing und sexueller Belästigung bekannt. Die Fälle sind nun aufgearbeitet. Von Hans Häuser

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Insgesamt standen 28 Vorwürfe gegen Angehörige der Gebirgsjäger im Raum, wegen Mobbings, sexueller Belästigung, Volksverhetzung und Tierquälerei. Unter anderem hatten Soldaten auf Mäuse geschossen, die sich vorher extra besorgt hatten. Der Auslöser für diese Ermittlungen war ein Soldat, der sich wegen Mobbings beschwert hatte. In der Folge hat dann die Bundeswehr selbst Untersuchungen eingeleitet, aber auch die Staatsanwaltschaft Traunstein hat ermittelt. Ergebnis: Es wurden ein paar Geldstrafen verhängt. Zwei Bundeswehrler mussten die Truppe verlassen. Ein Großteil der Vorwürfe ließ sich nicht nachweisen.

Vorbildliche Aufklärung nach Mobbing in Bad Reichenhall

Der Kommandeur der Reichenhaller Gebirgsjäger, Oberst Jared Sembritzki, sagte im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk, es sei vorbildlich aufgeklärt worden. Es habe Schulungen und Gespräche gegeben. Mit Rollenspielen und Fortbildungen sei zudem für das Thema Mobbing sensibilisiert worden.

Kritiker: Bei der Bundeswehr ist noch viel zu tun

Auch Kritiker gestehen zu, die Gebirgsjäger hätten angemessen reagiert. Im Verteidigungsausschuss des Bundestags gibt es aber auch Bedenken, ob solche Vorfälle wie in Bad Reichenhall nicht doch symptomatisch sind.

Es gab ja zuletzt auch in anderen Kasernen Vorfälle, zum Beispiel in Pfullendorf in Baden-Württemberg. Da sollen sich entwürdigende Aufnahmerituale abgespielt haben. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner betonte, in der Bundeswehr insgesamt gebe es noch viel zu tun.