Eine Tour durchs grüne Erlangen und zu seiner Gartenkultur: Wo könnte sie anders beginnen als im Botanischen Garten? 7.000 bis 8.000 verschiedene Pflanzenarten sind hier auf einer Fläche von zwei Hektar zu sehen. Mitten in der Stadt, einen Steinwurf vom Erlanger Schloss entfernt, können die Besucher durch üppige Blüten und sattes Grün spazieren. Doch es gibt auch ganz trockene Gebiete im Botanischen Garten.
Gewächshäuser derzeit geschlossen
Kleine, dicke Stachelkugel stehen neben hoch gewachsene Exemplare aus Mexiko und dem nördlichen Amerika. Nach der Überwinterung im Gewächshaus, tanken sie nun draußen Sonne und Kraft. Die Gewächshäuser sind derzeit geschlossen. Wegen der Corona-Maßnahmen ist nur die Freianlage zugänglich. Ein paar Schritte von den Kakteen weiter durch den Garten. Dann befinden sich die Besucher schon auf 2.000 Metern Höhe mitten in der Flora der Kalkalpen. Auf dem Kalkgestein wachsen besonders viele Arten.
Skulpturengarten als Geburtstagsgeschenk
Von der Gartenkultur geht es auf der grünen Tour durch Erlangen zur Kultur im Garten. Genauer zum Burgberggarten. Hier ist es zurzeit ruhig, weil die Bergkirchweih abgesagt wurde. Vom Kirchweihgelände führt der Weg steil bergauf zum Skulpturengarten Heinrich Kirchner (1902-1984). Der Bildhauer ist in Erlangen geboren. Zeit seines Lebens war er der Stadt sehr verbunden. Zu seinem 80. Geburtstag wurde der Skulpturengarten eröffnet.
Figuren mit großen Gesten
Die überlebensgroßen Bronzefiguren stehen auf den Wiesen entlang der Wege, die durch die naturbelassene Grünanlage führen. "Mann im Boot" heißt eine dieser Skulpturen. Den langgesteckten Körper nach vorne gebeugt, breitet der Bronzemann seine Arme aus. "Kirchner liebt die großen Gesten und auch die Hoffnung und Zuversicht, die seine Skulpturen ausstrahlen, kann man beim Mann im Boot ganz schön sehen, der mit weit ausgebreiteten Armen hoffnungsvoll in die Zukunft fährt", erklärt Malte Lin-Kröger vom Kunstpalais Erlangen.
17 Stationen hat der Park. Er bildet das Werk Kirchners über fünf Jahrzehnte ab. Das auffälligste und größte Kunstwerk steht ganz oben am Burgberg. Eine rund sechs Meter hohe Figur mit langen Röhrenbeinen und einem eierförmigen Bauch: der Wanderer. Eine Hand hält er nach oben vor sein Gesicht. Der Wanderer ist das letzte und zugleich größte Werk Kirchners in diesem Garten. Er ist ein Jahr vor seinem Tod entstanden.
Die Besucher sollten vor allem aber die Aussicht genießen. Denn an kaum einer anderen Stelle hat man einen schöneren Blick über die Stadt Erlangen.
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk
Gartenkultur und Kulturgarten in Erlangen
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