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Mittenwalder Bürger sprechen sich gegen Hallenbad aus

Mittenwalder Bürger sprechen sich gegen Hallenbad aus

57 Prozent der Mittenwalder Bürger haben sich heute in einem Ratsbegehren gegen einen Hallenbad-Neubau ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,4 Prozent. Damit ist ein Hallenbad Neubau vom Tisch. Von Martin Breitkopf

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Entscheidung der Marktgemeinde ein Ratsbegehren durchzuführen, hat im Vorfeld für Unruhe im Ort gesorgt. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde nämlich schon einmal ein Bürgerentscheid zum Hallenbad gemacht und in dem hatten sich die Befürworter erdenklich knapp mit 50,2 Prozent und nur 17 Stimmen durchgesetzt.

Die geschätzten Baukosten von mindestens zehn Millionen Euro und die hohen laufenden Betriebs- und Unterhaltskosten sahen der Marktgemeinderat als ein nicht tragbares Risiko für den Gemeinde-Haushalt, daher sollten die Bürger nochmal entscheiden. Und die haben sich jetzt relativ deutlich gegen das Hallenbad ausgesprochen.

Begründung: Sorge um die Finanzen von Mittenwald

Die Hallenbad-Befürworter warfen der CSU "undemokratisches Handeln" vor. Für sie ist es ein offenes Geheimnis, dass die CSU den Bürgerentscheid vom letzten Jahr revidieren wollte. Auch die SPD und die Freien Wähler sahen in der Faktenlage vor der Abstimmung keine Rechtfertigung für eine neue Bürgerabstimmung. In einer Postwurf-Sendung begründete die CSU ihr Ratsbegehren mit der Sorge um die Finanzen der Marktgemeinde: Trotz aller Vorhersagen wäre das Schwimmbad teurer geworden - es hätte mindestens zehn Millionen Euro gekostet, hieß es in der Mitteilung.

Wassertiefe von nur 1,35 Meter

Außerdem tauge die geplante, abgespeckte Version mit lediglich zwei Schwimmbahnen und einer Wassertiefe von 1,35 Metern weder Vereinen noch Lebensrettern zum Training. Mit anderen Worten: Die Baukosten wären herausgeworfenes Geld gewesen.

Gegner: Mit Ratsbegehren der CSU in Mittenwald werde Volkes Wille missachtet

Auf der Gegenseite sorgt diese Argumentation für Kopfschütteln. Die hohen Kosten waren von Anfang an klar. Trotzdem sei dies Volkes Wille und die Mittenwalder hätten sich verbindlich für ein neues Hallenbad ausgesprochen. Anscheinend sei ein Schwimmbad für die Mehrheit relevant - ob zum Schwimmenlernen, einfach für's Lebensgefühl oder als Tourismusargument.

Die Hoffnung der Befürworter war, dass ein Neubau den ganzen Ort aufpeppen würde. Die Mittenwalder sahen das wohl anders.