Sitzbank mit Schild "Schwätzbänkle"
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Plaudern erwünscht: Das "Schwätzbänkle" am Stadtpark in Höchstädt

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Miteinander reden auf dem "Schwätzbänkle"

Mit wildfremden Menschen spontan ins Gespräch kommen? Das ist in Höchstädt an der Donau erwünscht. Dort gibt es "Schwätzbänkle". Wer dort Platz nimmt, signalisiert: Ich plaudere gern!

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Sie wohne in einer der Seniorenwohnungen, nur einen Steinwurf entfernt, erzählt Marlene Fechter. Die 84-Jährige steht an dem blau angestrichenen "Schwätzbänkle" am Stadtpark in Höchstädt an der Donau. Darauf ein Schild: "Schwätzbänkle – hinsetzen, zuhören, erzählen". Ab und zu setze sie sich hier hin, so Fechter: "Dann redet man über weiß Gott was alles, was gerade halt so 'in' ist in der Stadt, was so passiert ist, was man heute kocht und so weiter. Und dann beobachten wir auch die Entchen – das ist immer sehr schön!"

Idee während der Corona-Pandemie entstanden

Mit Blick auf einen Bach und nah an den Seniorenwohnungen und dem Seniorenheim in Höchstädt, steht das Schwätzbänkle strategisch günstig sozusagen. Die Idee dazu hatte Angelika Spring vom Höchstädter Seniorenbeirat: "Man sieht auf den Bänken immer nur eine Person sitzen. Und die Person, die sich noch setzen möchte, geht dann zum nächsten Bänkle, das noch frei ist. Es setzen sich selten zwei Fremde zusammen. Und während der Corona-Zeit konnte man ja mit niemandem reden. Da war das dann einfach so eine Idee: So ein Schwätzbänkle wäre ja was! Mit genügend Abstand könnte man sich da trotzdem mit jemanden unterhalten."

Die erste Bank war schnell über den Seniorenbeirat und die Sparkasse finanziert. Mittlerweile gibt es drei Schwätzbänkle in Höchstädt. Eine vierte soll bald kommen – bezahlt von einer Spendenaktion der Jugendabteilung des SSV Höchstädt. "Die Jugend für die Älteren sozusagen", freut sich Spring.

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Generationen sollen miteinander ins Gespräch kommen

Dabei sitzen nicht nur Seniorinnen und Senioren auf den Bänken, sagt Isabella Schwägerl, Sprecherin des Seniorenbeirats. Immer wieder kämen Jüngere und Ältere miteinander ins Gespräch und das sei natürlich auch ein Ziel, dass die Schwätzbänkle generationenübergreifend genutzt würden. Das Projekt komme gut an. Bei dem Bänkle am Stadtpark würden sich sogar einige eine zweite Bank wünschen, weil dort oft viel los ist, sagt Schwägerl: "Am besten gegenüber aufgestellt, damit man in größerer Runde ratschen kann."

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