Als Stefan Dettl mit seiner Band LaBrassBanda die Bühne im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen betritt, ist ihm die Freude anzusehen. Schon lange haben die Musiker wegen Corona nicht mehr auf einer richtigen Bühne gestanden. Doch das Konzert heute ist selbst für den erfahrenen Liedermacher eine Premiere. Denn diesmal besteht sein Publikum aus 150 Yogi.
Eine außergewöhnliche Weltpremiere im Festspielhaus
Und die Yogi bewegen sich ebenfalls auf der Bühne, streng nach den geforderten Corona-Abstandsregeln, auf eigens für das Konzert designten Yoga-Matten. Mal machen sich darauf den "Krieger", mal den "herabschauender Hund" oder den "Fisch" – so werden die Yoga-Übungen genannt. Der Münchner Petros Haffenrichter, internationaler Yogalehrer und selbst Musiker, führt die Teilnehmer durch die Session.
Mal sanft und dezent, mal voller Energie
Das Besondere: Die Tuba, die Trompete und das Schlagzeug von LaBrassBanda werden von weiteren Bläsern und Elektronikkünstlern begleitet, mal leise und verträumt, dann wieder voller Energie und laut. 90 Minuten lang gibt es die unterschiedlichsten Klänge bei den Yoga-Übungen. "Wir spielen und es werden sich dann so Klangwelten langsam aufbauen. Wir spielen dann so Blasmusik, dass die Yogamatten dann wirklich abheben werden“, berichtet der begeisterte Frontmann von LaBrassBanda, der gebürtige Traunsteiner Stefan Dettl.
Energie aus Live-Musik und Yoga vereint
Blasmusik mit Yoga verbinden? Für Dettl ist es das Natürlichste der Welt. Schon lange hatte er die Idee dazu im Kopf. Doch in der Hektik des Alltags mit Live-Auftritten und bei den ständigen Reisen blieb für solche Experimente keine Zeit. Dann aber kam Corona.
Zwangspause wegen Corona machte Experiment möglich
Von einem Tag auf den anderen stand auch der turbulente Alltag der Band still. Keine Live-Auftritte mehr, keine Konzertreisen. Alles wurde abgesagt. Stefan Dettl und seine Bandkollegen suchten Alternativen. "So können wir trotzdem Musik machen, können davon leben. Und wir können wirklich sehr viel Menschen Freude bereiten." So sei die "Yoga Sinfonie Nr. 1" entstanden.
Gänsehaut und Tränen bei den Yogis
Und was sagen die Yogi? Die sind begeistert. "Des spürst Du im Herzen, des spürst Du im Bauch. Ich bin tief berührt, es war wirklich traumhaft schön“, sagt Renate Heckel. "Ich fand es sehr intensiv, die Klangwelten haben wirklich gut zu den Asanas gepasst“, findet Fritz Jung. Und Christine Sonner sagt: "Es gab Gänsehaut und sogar ein paar Tränchen, weil's so berührend war“.
Bayerische Yoga-CD geplant
Stefan Dettl und LaBrassBanda sind mit der Uraufführung ihrer "Yoga Sinfonie Nr.1“ mehr als zufrieden. Irgendwann wird es wohl eine Fortsetzung von "Brass meets Yoga“ oder sogar eine bayerische Yoga-Platte geben. Denn der Auftritt in Füssen hat die Musiker bestärkt: Yoga und Blasmusik passen zusammen.
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