Fair Toys Organisation e.V. aus Nürnberg
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Mit gutem Gewissen: Spielzeug öko und fair

Die Nürnberger Fair Toys Organisation e.V. will zur Kontrollinstanz der Spielzeugindustrie werden. Ihr Ziel: soziale Arbeitsbedingungen, umweltschonende Produktion, transparente Lieferketten und Energiebilanzen.

Noch dieses Jahr soll ein Siegel kommen, das die Ware eines geprüften Unternehmens auszeichnet. Von diesem Prädikat verspricht man sich eine hohe Glaubwürdigkeit. Unter den Mitgliedern der Fair Toys Organisation e.V. sind nicht nur Spielzeughersteller und der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie. Als Vereinsmitglieder in der Verantwortung stehen auch kirchliche Organisationen, eine Gewerkschaft, ein Menschrechtsbündnis und die Städte Nürnberg und Fürth.

Die Zustände hinterfragen

Barbara Fehn-Dransfeld vom Plüschhersteller Heunec in Neustadt bei Coburg gehört zum Vorstand der Fair Toys Organisation e.V.. Sie weiß, dass es sich bei der Umsetzung der Ziele um einen langen Prozess handelt. Natürlich könnten die Zustände nicht von heute auf morgen vollkommen transparent sein. Doch jetzt sei Konsequenz gefragt.

"Man darf sich da nichts zuschulden kommen lassen, man muss ja auch noch in den Spiegel gucken können." Barbara Fehn-Dransfeld, Geschäftsführerin Heunec

Check der globalen Lieferketten

Der Ansatz ist umfassend. Nicht nur die Partnerfirmen in aller Welt stehen auf dem Prüfstand, auch die Zulieferer von Rohmaterial und Verpackung. Umweltfreundlich und sozial soll die Produktion sein. Keine Kinderarbeit, menschenwürdige Arbeitszeiten und ein angemessenes Auskommen stehen auf der Agenda. Prof. Dr. Karin Falkenberg leitet das Nürnberger Spielzeugmuseum, ein Fördermitglied des Vereins.

"Spielzeug wird von Menschen gemacht, natürlich ist Spielzeug politisch. Spielzeug ist nicht immer unschuldig, es vermittelt Werte und Haltungen." Prof. Dr. Karin Falkenberg

Gemeinsam Lösungen suchen

Die Mitglieder der Fair Toys Organisation profitieren vom gegenseitigen Austausch bei der Suche nach Lösungen. Dabei gelten für Spielsachen aus Plastik andere Regeln als für die aus Holz oder aus Textilien. Die Firma Heunec hat gute Erfahrungen mit sogenanntem "Eco-Plüsch" gesammelt. Der entsteht aus recycelten PET-Flaschen. Für jede Plüschfigur ermittelt die Firma den CO2-Fußabdruck und investiert diesen Betrag in ein Klimaprojekt, etwa zur Wiederaufforstung, für erneuerbare Energien oder für sauberes Trinkwasser.

Die Kunden entscheiden

Das Siegel der Fair Toys Organisation e.V. soll gegen Ende des Jahres in den Handel kommen. Die Unternehmen setzen auf das gute Gewissen. Auf ihr eigenes und auf das der Kundschaft. Denn welchen Wert soziale Sorgfalt und das Bemühen um Transparenz und Nachhaltigkeit haben, kann dann jeder Einzelne an der Kasse entscheiden.

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