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Archivbild: Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein

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Günther kritisiert Kreuz-Pflicht und Islam-Debatte

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die Kreuz-Pflicht in bayerischen Behörden als nicht akzeptabel bezeichnet. Zugleich kritisierte er die Islam-Debatte.

"Als Katholik habe ich große Sympathie dafür, dass wir das Kreuz im öffentlichen Raum zeigen", sagte Günther den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe. Wer daraus aber eine Pflicht mache, vereinnahme die Religion für den Staat und für die eigene Partei. "Das halte ich für nicht akzeptabel."

Günther verwies auf Umfragen, wonach die AfD in Schleswig-Holstein nur halb so stark sei wie auf Bundesebene. Als Erklärung nannte er den liberalen Kurs der Jamaika-Koalition auch in der Flüchtlingspolitik. "Wir stellen Themen, die ausschließlich bei der AfD einzahlen, nicht so in den Mittelpunkt", sagte er. "Wir schwenken nicht auf den Kurs populistischer Parteien ein." Seriöse Parteien profitierten nicht von einer "Haudrauf-Rhetorik".

"Islam-Debatte ist für die Katz"

Der schleswig-holsteinische Regierungschef kritisierte zudem die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) angestoßene Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört. "Die CSU und einige in der CDU unterliegen einer Fehleinschätzung, wenn sie lautstark über den Islam debattieren", betonte Günther. Wer behaupte, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, finde zwar Widerhall in bestimmten Kreisen. "Aber die Realität lehrt etwas anderes, und die Leute stellen die Gegenfrage: Warum leben dann so viele Muslime bei uns?", sagte der CDU-Politiker und fügte hinzu: "Die Islam-Debatte ist für die Katz."