Die Ministerin nahm persönlich die Auszeichnungen vor und würdigte das Engagement der Geehrten. Sie alle haben sich auf ihre Weise vielfach als "Engel auf Erden" erwiesen, etwa in der Hospizarbeit und Trauerbegleitung, im Krankenhausbesuchsdienst, in der Seniorenbetreuung oder in der häuslichen Pflege.
Die "Weißen Engel" im Einzelnen:
Marie-Luise Basel aus Marktsteft engagiert sich seit Jahrzehnten beim Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Kitzingen, und hat dort den Krankenhausbesuchsdienst mit angestoßen, dessen Leiterin sie dann auch wurde. Später kam auch noch der Besuchsdienst in Altenheimen in Kitzingen hinzu. Daraus wurde der "Arbeitskreis Besuchsdienst", den sie bis heute leitet. Sie hat außerdem die Selbsthilfegruppen Fibromyalgie und Krebsnachsorge in Kitzingen gegründet.
Waldemar Dubowski aus Niedernberg hat fünf Jahre lang die "Selbsthilfegruppe Männergesundheit Untermain - MensHealth & Social Care" in Obernburg geleitet. Er organisierte unter anderem Vorträge und kümmerte sich um die Homepage. Wegen schwerer Krankheit musste er die Gruppe dann aufgeben. Weil sich kein Nachfolger fand, wurde sie aufgelöst. Zusammen mit einem Freund hat Waldemar Dubowski auch ein Schulungskonzept für Senioren zum Thema Computer und Internet erarbeitet. Er gründete den Verein "Netzwerkonline Untermain Senioren Computerclub Alzenau" und leitete ihn bis 2002.
Ursula Griesbach aus Dittelbrunn war 1989 Mitbegründerin des ökumenischen Besuchsdienstes im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt. Daraus entwickelte sich die ökumenische Krankenhaushilfe im Leopoldina Krankenhaus. Als "Grüne Dame" besuchte sie regelmäßig Krankenhauspatienten und brachte ihnen Bücher. Sie und eine Kollegin verwalteten die Krankenhausbücherei. Letztes Jahr legte sie das Ehrenamt im Alter von 81 Jahren nieder.
Annemarie Heiß aus Würzburg engagiert sich in der Hospizarbeit. Seit 25 Jahren gehört sie dem Hospizverein Würzburg an. Seit 2009 ist sie im Vorstand. Sie begleitet Schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Darüber hinaus betreut sie trauernde Hinterbliebene. Sie organsiert auch Schulungen für die Hospizbegleiter und betreibt Öffentlichkeitsarbeit.
Gerlinde Koch aus Gerbrunn, die selbst gehörlos ist und die Gebärdensprache beherrscht, engagiert sich seit 2001 als Hospizbegleiterin für Gehörlose. Sie war Mitgründerin der Hospizgruppe Gehörloser in Würzburg. Seit langem gehört sie auch dem Gehörlosenverein Würzburg an und ist Gemeindesprecherin der Gehörlosengemeinde. Ihr ist es zu verdanken, dass im Neubau des Marienheims in Würzburg sechs Zimmer für gehörlose Patienten berücksichtigt wurden.
Erika Kraft aus Miltenberg ist vielfältig ehrenamtlich engagiert. Auch sie arbeitet seit 1995 in der Hospizarbeit, wurde dort Einsatzleiterin und kümmerte sich um die Ausbildung der Neuen. Sie unterstützte 2005 die Gründung des Ökumenischen Hospizvereins im Landkreis Miltenberg. Zusammen mit einer Kollegin gründete sie eine geschlossene Trauergruppe. In Miltenberg baute sie auch den Martinsladen mit auf, der Lebensmittel an Bedürftige abgibt.
Friedrich Nickel aus Mainaschaff pflegt seit 1992 seine Frau Ingrid. Sie erkrankte an Lyme-Borreliose und sitzt im Rollstuhl. Mit ihr zusammen gründete er 1999 das "Rollstuhl-Café", wo Betroffene und Angehörige sich austauschen können. Dort organsiert er auch Vorträge. Seiner Ehefrau wurde auch bereits der "Weiße Engel" verliehen.
Leopold Niedermeier aus Würzburg hat 2003 nach seinem Eintritt in den Ruhestand ehrenamtlich beim Maltester Hilfsdienst angefangen. Als gelernter Krankenpfleger wollte er auch als Rentner etwas tun. Er engagierte sich im Seniorenstift Juliusspital und kümmerte sich dort um die Bewohner. Er brachte zum Beispiel die Rollstuhlfahrer zur Hauskapelle und half bei Festen und Veranstaltungen. Auch um Sterbende kümmerte er sich. Mittlerweile lebt er selbst in einem Pflegeheim.
Stefanie Reith aus Werneck engagiert sich für die Senioren in ihrer Heimatgemeinde. Seit 2003 ist sie im Kreisalten- und Pflegeheim Werneck aktiv. Sie teilt die Kommunion aus und ist Lektorin im Gottesdienst. Sie veranstaltet Bewohnertreffen, organisiert Fahrdienste und begleitet die Senioren bei Arztbesuchen. Seit 2003 ist sie Leiterin des Seniorenkreises Werneck. Bis 2013 arbeitete sie im örtlichen Seniorenbeirat mit. Anschließend wurde sie Seniorenbeauftragte für den Markt Werneck.
Erika Rose aus Würzburg gehört seit 2008 der Seniorenvertretung der Stadt Würzburg an. Ihr liegt das Thema "Leben und Wohnen im Alter" sehr am Herzen. Auch engagiert sie sich für die gerontopsychiatrischen Erkrankungen. Schon früh setzte sie sich für den "Werdenfelser Weg" ein. Unnötige Fixierungen bei dementen Patienten sollen hierbei vermieden werden. Die gelernte Krankenschwester hat auch federführend das Projekt "Eine schöne Zeit" mitkonzipiert. Es soll helfen, alte Menschen zu aktivieren und ihnen soziale Kontakte ermöglichen.