Noch während der Betriebsversammlung wollen die Mitarbeiter auf die Straße gehen und dort für ihre Jobs demonstrieren. Nachdem Ledvance-Chef Jes Munk Hansen am vergangenen Montag nur 15 Minuten für die Mitarbeiter erübrigt hatte, um sie über die geplante Schließung zu informieren, habe Wut und Trauer geherrscht, so Betriebsratschef Willi Sattler im Gespräch mit BR Schwaben, Noch immer sei die Stimmung unter den Mitarbeitern "gereizt und aggressiv", weil sie viele Fragen an die Unternehmensleitung hätten. Nun aber habe sich jedoch die Beerdigungsstimmung, die Hansen am Montag verbreitet hätte, in Kampfstimmung gewandelt:
"Wir werden alles tun, um die Schließung abzuwenden." Willi Sattler, Betriebsratsvorsitzender Ledvance Augsburg
Schön sei, so Sattler, dass die Belegschaft sehr viel Rückhalt von außen bekomme, von seiten der Politik, der Gewerkschaft, und auch von anderen Unternehmen, "das baut einen natürlich auf, das ist klasse".
Auch Ministerin Aigner kurzfristig zu Besuch
Am Vormittag hat sich auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) kurzfristig ein Bild von der Situation bei Ledvance gemacht. Sie informierte sich auch beim Betriebsrat über den aktuellen Sachstand und ließ sich innovative Produkte des Unternehmens zeigen, teilte die IG Metall mit. Kommende Woche würden Gespräche mit allen Beteiligten zur Zukunft des Werkes Augsburg stattfinden.
"Aus" trotz großer Unterstützung?
Wie berichtet, waren die 650 Mitarbeiter des Leuchtenherstellers am Montag darüber informiert worden, dass im Augsburger Werk Ende 2018 das Licht ausgehen soll. Seither formiert sich der Widerstand gegen die Schließungspläne. Ein Runder Tisch, die "Augsburger Allianz", gebildet aus Vertretern der Stadt, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Gewerkschaft haben bereits mitgeteilt, dass ihrer Meinung nach das Werk durchaus Zukunft haben könnte.