Michl Müller ist stolz auf seinen Dialekt. Er lebt in Garitz, einem Ortsteil von Bad Kissingen. Er spricht also einen abgeschwächten "Göritzer" Dialekt, wie er sagt, so dass ihn auch seine Fans im hohen Norden noch verstehen können. Dass zum Beispiel "Verserlich" so viel wie Bohnen heißt, wüssten schließlich nur die "Ur-Göritzer" und allenfalls noch die Nachbarn aus Reiterswiesen.
"Ich verbieg mich ja, wenn ich hochdeutsch rede. Dann tut mir das an meinem Kiefer weh. Ich glaube, der Dialekt macht eigentlich einen Menschen aus." Michl Müller im BR-Interview
Schwierige Themen klingen liebevoller
Dialektforscherin Monika Fritz-Scheuplein von der Uni Würzburg meint, dass Michl Müller auch wegen seines Dialekts so erfolgreich ist. Im Dialekt sei es möglich, auch schwierige Themen viel lockerer, entspannter und liebenswürdiger 'rüberzubringen und wirke lange nicht so beleidigend wie in der Hochsprache.
"Man kann vor allem im fränkischen Dialekt so liebevoll ausdrücken, was im Hochdeutschen einfach ganz hart rüberkommen würde." Michl Müller im BR-Interview
Viele Dialekt-Unterschiede
Unterfränkisch - oder in sprachwissenschaftlicher Terminologie: "Unterostfränkisch" - wird in den meisten Gebieten des Regierungsbezirks gesprochen. Doch es gebe viele Unterschiede, erklärt Fritz-Scheuplein. Ganz im Westen, um Aschaffenburg und Alzenau, gebe es das rheinfränkische, hessische Sprachgebiet. Um Würzburg herum Richtung Osten sei das Zentrum des Unterostfränkischen. Dazwischen, so die Dialektforscherin: ein riesiges breites Mischgebiet, wo sich die Dialekte beeinflussen und sich miteinander vermischen.