Kernkraft galt lange Zeit als eine Art Wunderwaffe gegen Energieknappheit – auch in Schwaben. Jetzt geht die Ära im Regierungsbezirk zu Ende. In Gundremmingen im Landkreis Günzburg wird in genau 500 Tagen Block C abgeschaltet, der letzte noch laufende Block im Kernkraftwerk.
Energiegewinnung durch Kernkraft bald Geschichte
In den 60er Jahren wurde das erste Mal in Gundremmingen Strom mit Kernkraft erzeugt, und zwar im Block A, der nach einem Unfall 1977 abgeschaltet werden musste. Der Störfall gilt als der schwerste Zwischenfall in der Geschichte der Bundesrepublik.
Historischer Störfall im Atomkraftwerk
Block B und C wurden später gebaut und sind 1984 ans Netz gegangen. Block B ist bereits abgeschaltet, Block C soll dann Ende nächsten Jahres folgen. Vorher soll noch eine große Revision, also eine geplante Wartung anstehen.
Rückbau dauert mindestens 20 Jahre
Nach der Abschaltung wird der Rückbau beginnen, der wohl mindestens 20 Jahre dauern soll. Sorge bereitet AKW-Gegnern neben dem noch laufenden Betrieb vor allem das Zwischenlager, das neben dem Kernkraftwerk in Gundremmingen steht. Dort werden Castor-Behälter mit hochradioaktivem Abfall gelagert – so lange bis in Deutschland ein Endlager gefunden wird. Ein solcher Standort soll zwar bis 2031 gefunden sein, jedoch läuft die Genehmigung des Zwischenlagers in Gundremmingen noch deutlich länger. Es kann also noch Jahrzehnte dauern, bis dort kein radioaktiver Abfall mehr vorhanden ist.
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