Ein Metzger schneidet Fleisch in seinem Laden.
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Dirk Freyberger in seinem Laden. Der Metzgermeister wirbt gern für seinen Beruf. Kürzlich wurde er deshalb aber von einer Frau bedroht.

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Metzger-Weltmeister bedroht: Polizei ermittelt nach Drohanruf

Der Nürnberger Metzgermeister Dirk Freyberger ist erfolgreich, vor Kurzem wurde er sogar mit der deutschen Metzger-Mannschaft Weltmeister in den USA. Doch die öffentliche Aufmerksamkeit hat Schattenseiten. Kürzlich wurde Freyberger bedroht.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Dirk Freyberger war geschockt, als er seinen Anrufbeantworter abhörte. Eigentlich wollte er seine Bestellungen für "Essen auf Rädern" durchgehen. Aber in der Nacht hatte eine Frau ihn wüst beschimpft – bis hin zu Morddrohungen. "Ich werde Sie in den Schlachthof führen. Ich drehe Sie durch den Fleischwolf", musste er sich anhören. "Ich werde Sie flachlegen, so wie Sie das mit den Tieren getan haben."

Auf Social Media: Hass statt Verständnis

Durch seine Social-Media-Aktivitäten ist er bissige Kommentare gewohnt und hat da ein dickes Fell. Aber solch eine Attacke hätte er nicht erwartet, "weil ich jemand bin, der auf Social Media wie Youtube in meinen Videos zeige, dass gerade das Metzger-Handwerk auch anders ist, und da überrascht mich das halt einfach, dass man da so angefeindet wird".

Dirk Freyberger ist überzeugter Metzger, führt den Familienbetrieb in Nürnberg nun in dritter Generation. Er wirbt für seine Zunft, um auch jungen Menschen diesen Beruf schmackhaft zu machen. Erst vor wenigen Wochen hat er als Teamchef mit seiner Mannschaft, dem "Butcher Wolfpack", in den USA die Metzger-Weltmeisterschaft gewonnen. Diese Aufmerksamkeit und mediale Präsenz hat nun wohl fanatische Fleischgegner auf den Plan gerufen.

Anzeige bei der Polizei

Der Metzgermeister ging zur Polizei und zeigte die Sache an. Ein Polizeisprecher sagte dem Bayerischen Rundfunk, man nehme solche Anzeigen ernst. Bedrohung sei strafbar, egal ob sie persönlich, als Kommentar in sozialen Netzwerken oder eben bei Anrufen ausgesprochen werden. "Sowohl die Bedrohung und die Beleidigung sieht vom Strafmaß her eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor, wenn jemand sogar mit dem Tod bedroht wird, dann kann sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren verhängt werden", erklärt Marc Siegl von der Polizeidirektion Nürnberg.

Beleidigungen, sogar Todesdrohungen: Auch in den Sozialen Medien kommt dies immer häufiger vor. Doch auch solche Beschimpfungen werden verfolgt. "Das Internet ist kein straffreier Raum. Das muss man ganz klar festhalten. Es gibt Ermittlungsansätze, und es werden regelmäßig auch Täterinnen und Täter entsprechend ermittelt", so Polizeisprecher Siegl.

Begeistern für traditionelles Handwerk

Freyberger will weiter für seinen Beruf und um Verständnis werben. Dabei will er auch für den Job des Metzgers begeistern, um qualifizierte Auszubildende für seinen Betrieb zu bekommen. Auch deswegen hat er mit einem deutschen Team bei der Weltmeisterschaft der Metzger in den USA teilgenommen. Die Anzeige wegen Bedrohung war ihm wichtig, denn "so sollten wir nicht miteinander umgehen", sagt der Nürnberger Metzgermeister.

Der aktuelle Fall gibt ihm Recht. Die Polizei hat die Täterin offenbar ausfindig gemacht. Das beruhigt Freyberger – denn der Metzgermeister hatte sich schon Sorgen gemacht. Nicht nur um seine Sicherheit, sondern auch um die seiner Angestellten und seiner Familie.

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