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Der Angeklagte und sein Anwalt im Gerichtssaal

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Messerangreifer von Grafing folgte Eingebung Allahs

Messerangreifer von Grafing folgte Eingebung Allahs

Im Prozess um die tödliche Messerattacke von Grafing bei München hat zum Auftakt der Beschuldigte ausführlich ausgesagt. Der Tathergang und seine Hintergründe wirken unfassbar auf die vielen Zuhörer im Münchner Landgericht. Von Julia Binder

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Der 28-jährige Mann aus Hessen handelte in einer Psychose, er hatte Wahnvorstellungen, wollte aus Deutschland flüchten – vor den vielen Muslimen. Als er auf dieser Flucht rein zufällig an der S-Bahn-Endstation in Grafing ankam, habe Allah ihm eine Eingebung gesandt, sagte der Beschuldigte aus: Er solle selbst zum Islam konvertieren, dann könne er überleben. Für diese Konversion müsse er aber, so dachte er in seinem Wahn, ein Menschenopfer bringen.

Alle Opfer waren Zufallsopfer

Also stach er am 10. Mai des vergangenen Jahres kurz vor 5 Uhr in der Früh mit einem Messer wahllos auf die Passanten ein, die zufällig vor Ort waren. Auf einen Zeitungsausträger zum Beispiel oder weitere Männer, die die erste S-Bahn nehmen wollten. Drei der Opfer konnten schwer verletzt flüchten. Ein 56-jähriger Mann aus Wasserburg starb kurz nach dem Angriff im Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter flüchtete nach den Angriffen zwar noch auf den Bahnhofsvorplatz, ließ sich dort dann aber widerstandslos festnehmen.

"Der Beschuldigte war im Zustand einer Psychose. Er hat wahnhafte Vorstellungen gehabt, selbst getötet zu werden, und dies dadurch abwenden zu können, dass er Menschenopfer bringt." Barbara Stockinger, Sprecherin des Landgerichts, vor dem Prozessauftakt