„Das ist entsetzlich für uns“, sagte Baki Selcuk, ein Sprecher des Solidaritätskreises für Mesale Tolu dem BR. Auch die in Neu-Ulm lebende Familie habe geschockt auf die Forderung der türkischen Staatsanwaltschaft nach 15 Jahren Haft für die Journalistin reagiert. Cengiz Dogan, der die regelmäßigen Mahnwachen für Mesale Tolu vor dem Ulmer Münster organisiert, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, jedoch wünscht er sich mehr Unterstützung von der Bundesregierung.
Kanzleramt soll aktiv werden
Das fordert auch der Neu-Ulmer SPD-Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner. Er hält die drohende Haft für ein „politisches Signal“. Jetzt müsse das Kanzleramt direkt mit der türkischen Regierung Kontakt aufnehmen. Deutschland könne und dürfe sich als Rechtsstaat nicht von einem Staat unter Druck setzen lassen, der sich auf dem Weg in eine Diktatur befinde, so Brunner.
Im Oktober soll der Prozess gegen die Journalistin aus Neu-Ulm beginnen.