Unter dem Motto "Mei Gillamoos dahoam" arbeitet die Stadt Abensberg im Kreis Kelheim derzeit an einer Alternative zum 700 Jahre alten Jahrmarkt. Der findet normalerweise jedes Jahr Anfang September statt, fällt aber dieses Jahr wegen der Coronakrise aus. Das Konzept für den "etwas anderen Gillamoos 2020" besteht aus mehreren Bausteinen.
Existenz der Schausteller unterstützen
Auf einer virtuellen Gillamooswiese können die Besucher zum einen durch die Budenstraße flanieren. Über Verlinkungen kommt man auf die Seite der etwa 100 Budenbesitzer und kann dort bei Interesse etwas kaufen. Es soll aber auch einen "Gillamoos to go" geben: Am Gillamoos-Sonntag werden dazu Essens- und Getränkestände auf der Festwiese aufgebaut, wo Festbier, Hendl, Käse oder Brezn gekauft werden können. Auch hier gelten die Corona-bedingten Hygiene- und Abstandsregeln. Gegessen und getrunken wird daheim. Ein wichtiger Baustein ist daneben eine Crowdfunding-Aktion, um die in ihrer Existenz bedrohten Schausteller zu unterstützen.
Blaupause für andere Volksfeste
"Unsere Schausteller sind seit Jahrzehnten Teil unseres Festes und gehören zur Abensberger Familie", schreibt Abensbergs Bürgermeister Uwe Brandl (CSU) in einem ersten Konzeptvorschlag. "Was wir erreichen wollen, ist simpel: Den Schaustellern und Betrieben einen Lichtblick und mit eurer Hilfe eine kleine wirtschaftliche Unterstützung geben." Die Rechnung der Verantwortlichen: Wenn nur die rund 14.500 Bürger von Abensberg je zehn Euro spenden würden, könnte man jeden Schausteller mit 1.450 Euro unterstützen. Das Konzept soll außerdem als Blaupause für andere Traditionsveranstaltungen dienen und zeigen, "dass mit Solidarität und Traditionsbewusstsein viel erreicht werden kann." Über den Onlineshop der Abensberger Touristinfo sollen Merchandising-Artikel wie ein Gillamoos-Krug, T-Shirts oder Pins zum Anstecken angeboten werden. Der Gewinn wird gespendet.